Die Choreographin Anne Nguyen durchquert die Ursprünge des Hip-Hops in Héraclès sur la tête in einer „bewussten” Herangehensweise.
Mit Kampfkunst und zeitgenössischem Tanz aufgewachsen, bringt die Breakdancerin Anne Nguyen ein neues Stück für vier Interpreten heraus, die die engagierte Geschichte des Hip-Hops neuinterpretieren. Zwei Breakdancer Fabrice „Faboo” Mahicka, Hugo de Vathaire, alias Shlag, und zwei Freestyle-Tänzerinnen, Clara „K-Yoo” Sale und Janice Bieleu, rivalisieren mit der körperlichen Musikalität, die ihrer Disziplin eigen ist, ohne in eine pure virtuose Demonstration zu verfallen. Der Soundtrack durchstreift die Epochen, vom Titelverteidiger des spoken word Gil Scott-Heron (Work for peace) bis zum engagierten Rapper Killer Mike (Reagan). Die Beziehungen zwischen MC’s und Tänzern werden unterstrichen, wie beim Soul-Beitrag eines Marvin Gaye zum Groove von Roots, der bissigen Texte von Ice Cube bis zu den Lost Boyz, ohne KRS-One, Public Enemy oder GZA zu vergessen. Die sozialen Forderungen gegenüber dem Establishment, rassistische Überreste, die projects verfallen lassen und die Kritik des Systems sind an der Tagesordnung. Aber die emanzipierende Botschaft dieser choreographischen Kunst, die von der Straße aus die konventionellen Säle erobert hat, zeugt auch, auf ihre Weise, von den Herausforderungen, vor denen wir heute noch gemeinsam stehen. Peace, Love, Unity & Having Fun.
In Pôle Sud (Straßburg) am Mittwoch den 22. Mai
