Zamdane und sein neues Opus Solsad

© Samuel Fabia

Als Rapper von 27 Jahren, der von einer heftigen Lust auf das Leben bewegt und zerrissen wird, sucht Zamdane mit allen Mitteln nach Heilung.

Zwei Jahre nach Couleur de ma peine, dem ersten Album in dem er sich über den Tod seiner kleinen Schwester anvertraut, ist Zamdane zurück mit einem prall gefüllten zweiten Werk. Anhand der 20 Titel von Solsad –Kofferwort aus Sonne und Traurigkeit – destilliert der Rapper seine marokkanischen Einflüsse, inmitten von Themen, die Liebe, Hoffnung und Melancholie verbinden. In Marrakesch geboren, ist der junge Mann mit 17 Jahren nach Marseille gezogen. Seine ersten Duos mit Soso Maness, Dinos und Jazzy Bazz bereichern sich heute um die verschiedensten Kooperationen. An der Seite von Pomme singt er Le grand cirque und fügt seinen urbanen Inspirationen eine Prise Pop hinzu. Gitarrenintro und Klavieroutro verbinden sich auf wunderbare Weise mit seinem von Nostalgie geprägtem Universum. Dennoch versichert Zamdane: „Ich habe mein Bestes gegeben, um mein Leben zu verschönern.“ Mit Si on s’aimait schenkt er sich die heisere Stimme von Zaho und spielt eine reifere Karte. Was das Duo mit Sofiane Pamart angeht, sublimiert das Talent des Komponisten eine Mélancolie criminelle, die mit den Dämonen seiner gequälten Seele flirtet. „Aïcha hat mir gesagt „ich will, dass Du Erfolg hast“, während ich hoffe, dass Gott uns vereint“ / „Meine Hoffnung ist vor Jahren gestorben, aber ich weiß, dass sie wiedergeboren wird.“ Zwischen Suizid-Gedanken und Licht am Ende des Tunnels, lässt sich jener, der im vergangenen Jahr einem schweren Verkehrsunfall überlebt hat, nicht unterkriegen, vertraut der Musik die Heilung seiner Wunden an.

Seine neuen Titel drängen dennoch seine alten nicht in den Hintergrund. „Schwer an sich zu glauben, selbst mitten am Tag siehst Du schwarz“, erklärt er auf 1, 2, 3, 4. Wie ein Spiegel seiner Vergangenheit rollt Printemps diesen Faden weiter aus: „Ich glaube seit nicht mal zwei Monaten an mich, wie willst Du, dass ich an uns glaube?“ Im Rhythmus der Elektrobeats mit einem Hauch Bossa Nova, der nicht von ungefähr an den Stil von Emma Peters erinnert, spiegelt das Stück seinen permanenten Kampf wider um „sich nicht ins Leere zu stürzen.“ Zamdane verleugnet auch nicht seine Wurzeln, denn er lässt wieder Passagen in arabischer Sprache in Alouette oder Mouchkila einfließen, seine erste Single. Eine Ode an die Ausdauer und die Entschlossenheit, der Autor kehrt das Gesetz der Anziehung um und erlaubt sich endlich das Positive und den Erfolg anzuziehen. Der Bruch mit Murphys Gesetz?

Zamdane – Fleurs

Beim Golden Coast Festival (Dijon) am Samstag den 14. September, dann in der BAM (Metz) am Freitag den 29. November, im Moloco (Audincourt) am Samstag den 30. November, in L’Autre Canal (Nancy) am Freitag den 24. Januar 2025 und in La Rodia (Besançon) am Samstag den 25. Januar 2025

goldencoastfestival.comlarodia.comlautrecanalnancy.fr
lemoloco.comcitemusicale-metz.fr

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