Tschechow online: möwe.live von punktlive

Als Galionsfigur des neuen digitalen Theaters verwischt die deutsche Gruppe punktlive weiterhin die Grenzen zwischen den Künsten mit möwe.live.

Angeführt von Cosmea Spelleken ist die junge Gruppe punktlive, von der wir schon das atemberaubende werther.live liebten wieder da! Nach den Leiden des jungen Werthers von Goethe geht die kühne Gruppe an einen russischen Klassiker heran, indem sie Die Möwe von Anton Tschechow für den digitalen Raum adaptiert.  Gemeinsam mit dem deutsch-französischen Festival Perspectives produziert, wird möwe.live im Rahmen der neuen monatlichen Termine präsentiert, die entstanden sind um die Höhepunkte der Bühnenkünste über die 10 Tages des jährlichen Festivals hinaus in den Mittelpunkt zu stellen. Ihrer theatral-digitalen radikalen Schreibweise treu, die die Computerbildschirme der Figuren in eine echte Szene verwandelt, zeigt Spelleken ungeschminkt die Psychen von Kostia, Nina und Trigorin anhand von Klicks, Photodateien,Emails und WhatsApp-Unterhaltungen sowie Videotelefonaten. Das Stück, das 1895 geschrieben wurde, und von der Dramaturgin völlig in die Gegenwart übersetzt wird… wird glaubwürdig, da das gesamte Ökosystem der Hintergrundbildschirme bis ins letzte Detail durchdacht ist. Es liegt eine gewisse voyeuristische Freude darin, an den Aufführungen teilzunehmen (die nur in Echtzeit gespielt werden). Zwischen Faszination und schuldigem Genuss.

 


Auf der Homepage des Festivals Perspectives,am Montag den 7. Februar und Montag den 7. März

festival-perspectives.de 

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