Tiken Jah Fakoly und die African Revolution
Wiegender tiefer Bass und schneidendes Wort. Tiken Jah Fakoly, der Militant, kommt zurück, um die Gemüter mit Braquage de pouvoir aufzuwecken.
Seit 2002 in Mali im Exil setzt der Reggaeman von der Elfenbeinküste, der bis zu den Spitzen seiner Dreadlocks engagiert ist, Album für Album seine Denunzierung von Ungerechtigkeiten aller Art und Machtmissbräuchen der autoritären Regierungen des Kontinents fort. Als starkes politisches Manifest nimmt das elfte Werk des Rappers seine Lieblingsthemen wieder auf und reißt die Zuhörer mit, indem er mit den malischen Freunden Amadou & Mariam zur Union der afrikanischen Völker aufruft (Dont’t Worry).
Halb Krieger, halb Rasta – sein Bühnenname bezieht sich auf den Gott der Rastafari, sowie auf einen seiner entfernten Vorfahren, Mitglied der Freiheits-Armee des Volkes der Mandinka im 13. Jahrhundert –, singt Tiken Jah Fakoly lautstark das, was in den Straßen von Lomé, Abidjan, Libreville oder Dakar hinter vorgehaltener Hand gesagt wird. So geht er in seinem gleichnamigen Stück des Albums (Bewaffneter Überfall auf die Macht), gegen die „famillecraties“ im Tschad, in Togo oder auch Gabon an, mit der militanten Spottlust, die man von ihm kennt. Auf Où est-ce que tu vas ? (Wo gehst du hin?) alarmiert der „Bewusstseins-Erwecker“ – wie er sich gerne selbst beschreibt – die mittellose Jugend über die „zerbrochenen Leben“ jener, die das Mittelmeer überqueren, bevor er zum betörenden Rhythmus des gitarrenähnlichen Instruments Kambélé Ngoni das extremistische Abdriften gewisser Gläubiger (Religion) verurteilt.
In La Laiterie (Straßburg) am Mittwoch den 7. Dezember und in La Cartonnerie (Reims) am Freitag den 9. Dezember
artefact.org – cartonnerie.fr