Joachim Maudet seziert die Beziehung zwischen Körper und Stimme mit WELCOME, einer Odyssee, die die Spuren verwischt.
Vor einer unbefleckten Leinwand stehend tauchen zwei Frauen und ein Mann auf der Bühne auf. Mit kükengelbem Rollkragenpullover und Jeans fixiert das Trio das Publikum auf insistierende Weise, mit ausdruckslosem Gesicht. Mal schwungvoll, mal absurderweise in ihren Bewegungen behindert, scheinen sie in einem unstabilen Gleichgewicht zu sein. Im Hintergrund ist ein komisches Gespräch über die im Publikum anwesenden Personen zu hören, das zwischen Banalitäten, Albernheit und Unangebrachtheit wechselt. Aber wenn man näher hinschaut, erkennt man da nicht leichte Bewegungen in den Hälsen dieser kuriosen Protagonisten?
Das dritte Stück von Joachim Maudet, WELCOME, vereint zeitgenössischen Tanz und die Kunst des Bauchredens zu einer Performance, die dazu einlädt Geste und Wort voneinander zu trennen. Der Choreograph, der sich als „ein Tänzer, der spricht“ definiert, inszeniert den alten Konflikt zwischen Körper und Sprache, indem er aus Letzterer ein autonomes Element macht, eine Partitur ohne eine offensichtliche Beziehung zum Bild, das sich vor unseren Augen entfaltet; jenem von verlangsamten Körpern, die plötzlich zittern, Körperhaltungen auseinandernehmen und unsere Orientierung durcheinanderbringen.
In Pôle Sud (Straßburg) am Dienstag den 10. und Mittwoch den 11. Dezember, im CCAM (Vandœuvre-lès-Nancy) am Dienstag den 17. Dezember, dann im Kinneksbond (Mamer) am Donnerstag den 24. April 2025
