Sébastien Daucé verjüngt David et Jonathas

© Philippe Delval / Théâtre de Caen

Die hybride biblische Tragödie von Charpentier, David et Jonathas erlebt unter der Leitung von Sébastien Daucé eine neue Jugend.

Das Werk, das bei seiner Uraufführung 1688 ein heute verlorenes Stück – Saül von Étienne Chamillard –, einschloss, wird heute von einem neuen Text von Wilfried N’Sondé ergänzt. Zwischen Theater und Oper ist David und Jonathan eine Variation zur Freundschaft von Marc-Antoine Charpentier, dem großen Komponisten, dessen Stärke man hier wiederentdeckt, nachdem man ihn zu oft auf sein Te Deum reduzierte. Zwei Männer finden sich in feindlichen Lagern wieder – während des Krieges zwischen den Israeliten und den Philistern – werden vernichtet von einem Bruderkrieg, der sie überfordert: „Als Sieger gewinnt David die Krone Israels, aber diese hat den bitteren Geschmack des Blutes seines Freundes. Um Jonathan ins Jenseits zu begleiten, hat Charpentier einige seiner aufwühlendsten Seiten komponiert“, unterstreicht Matthieu Dussouillez, Generaldirektor der Opéra national de Lorraine. Von Sébastien Daucé (an der Spitze des Ensembles Correspondances) getragen, trifft uns diese Musik Mitten ins Herz, in einem Bühnenbild von Jean Bellorini, das mit Licht und Schatten spielt: Mit dem Sauls Wahnsinn im Zentrum, dem gefallenen Tyrannen, der diese Geschichte in einem schwindelerregenden Flashback erzählt.

Sébastien Daucé : David et Jonathas

In der Opéra national de Lorraine (Nancy) vom 14. bis 18. Januar, dann im Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg am Freitag den 26. und Sonntag den 28. April

opera-national-lorraine.frtheatres.lu

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