Camera obscura : Resisting Permanence in der Kunsthalle de Mulhouse
Mit Resisting Permancence zeichnet die Kunsthalle Mulhouse ein Panorama der zeitgenössischen Video-Kreation.
Das im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts Regionale 22 – das den Austausch zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz fördert – gezeigte Resisting Permanence vereint Video-und Filmkreationen von
7 jungen Talenten. Auf halbem Weg zwischen Kinosaal und Ausstellungsraum taucht der von der Kuratorin Chantal Molleur erdachte Rundgang den Besucher in ein hypnotisches Labyrinth von Bildern ein, die den Wahnsinn der modernen Welt anprangern. Von der Überwachungsgesellschaft (von Thomas Georg Blank und Işik Kaya) zur verrückten zeitgenössischen Hygiene-Obsession (Systrophe von Anuk Jovović), oder der poetischen Überlegung von Ruth Baettig zur Konstruktion des Ichs in der Ära des allgegenwärtigen Bildschirms (Painting #9), hinterfragen die präsentierten Werke unsere Gewohnheiten, unsere Lebensweisen, unsere Kapitulationen. In seinem Angst einflössenden Dunkelfeld kommt Marian Mayland auf die kriminellen Vorfälle zurück, die sieben Opfer – alle Türken – forderte, die unter den Gastarbeitern eines Gebäudes in Wanheimerort 1984 stattfanden, während die Performancekünstlerin Mariana Murcia in die kalten Gewässer eines eingefrorenen Sees eintaucht, um die Art zu experimentieren, auf die sich der menschliche Körper physisch mit der Natur in Verbindung setzen kann (To neither rise nor sink). Ein anderes Eintauchen zwischen Himmel und Wasser, Voyage vers Hyperborée von Guillaume Barth, durchstreift die magnetischen Landschaften des Großen Nordens, auf der Suche nach einer neuen Form der Transzendenz.
In der Kunsthalle (Mulhouse) bis zum 09. Januar 2022
kunsthallemulhouse.com
Rund fünfzehn Ausstellungen werden im Rahmen der Regionale 22 organisiert, in mehreren Ausstellungsräumen im Elsass, in Basel und in Baden-Württemberg (bis 09.01.2022)
regionale.org