Po-Cheng Tsai präsentiert Floating Flowers im Escher Theater

© Chang Chih Chen

Po-Cheng Tsai feiert seinen Vater und die buddhistische Tradition in Floating Flowers, Opfergaben in Form von schwimmenden Laternen.

Auf der Insel Taiwan findet das Fest der Geister mit Prunk und Ernsthaftigkeit statt. Der Choreograph Po-Cheng Tsai lässt sich von den traditionellen buddhistischen Feierlichkeiten inspirieren, zu denen sein Vater ihn mitnahm. Auch wenn der Künstler von seinem Glauben Abstand genommen hat, hat er den Stellenwert dieses Rituals nicht vergessen, das dazu dient die Gunst der Götter zu gewinnen, indem man seine sehnlichsten Wünsche auf schwimmende Laternen schreibt. Sein Stück in Form einer Zeremonie für acht Interpreten, die bis zur Taille in Musselinstoff gewickelt sind, lässt sie wie Quallen aussehen. Über Reifröcken bewegen sich die Oberkörper und schlängeln sich, haben etwas abessinisches zu einer kristallklaren Musik. Oft löst sich ein Solo heraus, akzentuiert seine Individualität und unterstreicht gleichzeitig die unveränderliche Kraft des Kollektivs. Lebendige Gesten zwischen Tanz und Kata werden von kurzen Pausen unterstrichen und wenn alles verrückt spielt, wird die Musik rhythmischer. Das kalte und strukturierte Licht entspringt aus einer Bühne, die in Dunkelheit getaucht ist. Das befreite Spiel der Beine, die weißen Röcke, die sich ineinander verwickeln und in einer Schwinger-Bewegung heben, um das zu zeigen, was sie bis dahin verhüllten. Die Tänzer beschleunigen im Einklang, während sie einen von ihnen, unbeweglich, als Gegengewicht, im Zentrum eines verheerenden Strudels lassen.

Po-Cheng Tsai : Floating Flowers

Im Escher Theater (Esch-sur-Alzette) am Dienstag den 20. Februar

theatre.esch.lu

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