Platz für Noces von Bruno Bouché und Hélène Blackburn

Photo de répétition Noces © Agathe Poupeney

Bruno Bouché und Hélène Blackburn mobilisieren das Ballett der Opéra national du Rhin mit Noces, einer Hochzeit zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit.

Vom gleichnamigen Gedicht von T.S. Eliot und einer Episode des Buches Genesis inspiriert, inszeniert die Neukreation von Nous ne cesserons pas von Bruno Bouché die Vision Jakobs: Jene einer göttlichen Leiter, die von den Engeln beschritten wird und bis in den Himmel führt. In dieser neuen Version scheint sie unendlich zu sein. Sie entfaltet sich in einer langen und präzisen Arbeit der Arme zur betörenden Klaviersonate h-Moll von Liszt; die sieben Tänzer, sechs Männer und eine Frau, mischen Wiederaufnahmen von Gesten, neue Abfolgen und Improvisationen zum Rhythmus des Pianisten. Er spielt live und wird in den Vordergrund gestellt, wie eine Art Matrix, die den Interpreten Leben verleiht.


Als Echo auf dieses hauptsächlich männliche Werkfolgt Les Noces von Hélène Blackburn, eine ausschließlich weibliche Kreation. Rund um einen fast vier Meter breiten Lüster, der einige Zentimeter über dem Boden hängt, entfaltet sich eine Hochzeitszeremonie. Schritt für Schritt erhebt sich der Leuchter in die Lüfte. Auf der Bühne beginnt der einzige Mann – der Ehemann – mit den Tänzerinnen, die lange weiße Kleider tragen, eine Arbeit auf den Spitzen, in sinnlichen Becken-Bewegungen, zur prachtvollen Bauernhochzeit von Strawinsky.


In der Opéra national du Rhin (Straßburg) vom 3. bis 7. Oktober, dann im Théâtre municipal (Colmar) am Samstag den 12. Oktober und in La Filature (Mulhouse) am Freitag den 18. und Sonntag den 20. Oktober

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