Pınar Karabulut interpretiert Bellinis I Capuleti et i Montecchi neu

Maquette décor © Michela Flück

Die Belcanto-Orgie I Capuleti et i Montecchi von Bellini wird von der transgressiven Pınar Karabulut inszeniert.

Diese Variation zu Romeo und Julia ist ein Drama von intensiver Schwärze, das zu den italienischen Wurzeln zurückgeht, die Shakespeare inspiriert hatten, in dem der Zwist zwischen zwei Familien sich in einen totalen Krieg verwandelt und den beiden Protagonisten, die von Frauen verkörpert werden, überwältigende Arien bietet… In dieser Produktion stehen sich mit der Sopranistin Yaritza Véliz (Juliette) und der Mezzosopran Julie Boulianne (Romeo) zwei gewaltige Stimmen gegenüber. In der Inszenierung entdeckt man Pınar Karabulut, die aus dem Theater kommt und noch eine Novizin der Oper ist, deren Vision des Il Trittico von Puccini die Deutsche Oper in Berlin im Jahr 2023 durchgerüttelt hatte, zwischen (sehr sehr) leuchtenden Farben und kitschigen Delirien voller Sinn. „Hinter dem Anschein von oft aufgekratzten Aufführungen, die von einer erfreulichen und kommunikativen Energie geprägt sind, ist der Blick von Pınar Karabulut zutiefst politisch: Er hinterfragt ohne Unterlass die Werke der Vergangenheit im Spiegel der Gegenwart, bringt Figuren in den Vordergrund der Bühne, die seit Jahrhunderten daran gewöhnt waren in zweiter Reihe zu stehen“, fasst Matthieu Dussouillez, Generaldirektor der Opéra national de Lorraine zusammen.


In der Opéra national de Lorraine (Nancy) vom 23. bis 29. Juni

opera-national-lorraine.fr

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