Philippe Quesne präsentiert Das Lied von der Erde

© Martin Argyroglo

In Dijon inszeniert Philippe Quesne Das Lied von der Erde, wobei er das Meisterwerk von Mahler im Licht des Zustands des Planeten betrachtet.

Philippe Quesne Das Lied von der Erde © Martin Argyroglo
Das Lied von der Erde © Martin Argyroglo

Eine Symphonie für Tenor, Alt und Orchester – hier das prestigeträchtige Klangforum Wien unter der Leitung von Emilio Pomàrico – die wie ein Lieder-Zyklus aufgebaut ist: Das Lied von der Erde lässt die beiden Gattungen auf perfekte Weise verschmelzen. Indem er Gedichte von Hans Betghe benutzt, die Adaptationen von klassischen chinesischen Texten sind, komponiert Mahler ein Werk – hier in der Kammerversion von Reinbert de Leeuw – in dem sich Erwähnungen des Glücks, empfindsame Überlegungen zur Kürze der Jugend oder auch ein rührender Abschied treffen. In dieser überwältigenden Schlussfolgerung fügt der Musiker mit seiner Feder hinzu: „Die liebe Erde, allüberall / Blüht auf im Lenz und grünt aufs neu! / Allüberall und ewig blauen licht die Fernen! Ewig… ewig…“ Indem er sich dieses Stückes annimmt, hinterfragt Philippe Quesne, dessen verträumt theatralische Schöpfungen La Nuit des taupes, La Mélancolie des dragons, etc. – gefallen, das Antropozän auf intelligente und poetische Weise. Sind wir dazu fähig, der immer verletzlicheren Natur zuzuhören, anstatt sie zu besetzen? Was wird die Zukunft unseres Planeten sein? Die intensive visuelle, kontemplative, nächtliche und melancholische Eleganz des Bühnenpanoramas, dass er sich hat einfallen lassen, grenzt an Erhabenheit.

Philippe Quesne und Das Lied von der Erde © Martin Argyroglo
Das Lied von der Erde © Martin Argyroglo

Im Auditorium (Dijon) am Donnerstag den 20. Oktober

opera-dijon.fr

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