Paul-Élie Dubois und seine Route(n) in Montbéliard
Indem Montbéliard mehr als zweihundertzwanzig Gemälde von Paul-Élie Dubois präsentiert, erinnert es an die Route(n) eines Reisemalers.
Kaum eine Retrospektive hat sich mit den Werken von Paul-Élie Dubois (1886-1949) befasst. Wie es Barbara Gouget, die Kuratorin und stellvertretende Leiterin des Musée du Château des ducs de Wurtemberg sagt, „fand die Letzte zu seinen Lebzeiten in den 1940er Jahren statt!“ Die Zeit ist also gekommen, die reichhaltige Produktion dieses Kindes der Region zu entstauben, das insbesondere für seine Arbeit mit Licht und die Ölgemälde des Hoggars, eines Gebirges in Südalgerien, bekannt ist. In diesem Jahr wird das hundertste Jubiläum seiner Reisen in den Maghreb gefeiert, während derer er seine Arabischen Musiker skizzierte, riesige Gemälde von drei Metern Länge, die den Alltag dreier algerischer Interpreten darstellen, die Bendir und Oboe in der Gemeinde Bou Saâda spielen. Die blassen Lilatöne, sowie die Lichtstrahlen, die hinter den Figuren erscheinen, bringen dem Werk den Erfolg, denn es gewinnt im Jahr 1923 den nationalen Preis des Salon des artistes français. Eine weitere Besonderheit dieses Gemäldes: Erstmals wird es mit seinem Pendant assoziiert, Frieden im Licht, das ebenfalls mit dem prestigeträchtigen Pariser Preis ausgezeichnet wurde.
Der fünfteilige Rundgang empfindet die künstlerische Laufbahn des Malers nach, von seinen Ursprüngen über seine sechzehn Jahre in Paris und die Faszination, die seine erste Ehefrau auf ihn ausübte, „seine Muse, eines seiner besten Modelle“, so Barbara Gouget. Die Kreation von Die Verlobte (1912) ist ziemlich erstaunlich, „Paul-Élie Dubois hatte am Vorabend seiner Verlobung eine Vision, die ihn dazu brachte, Jeanne Chabod vor einem maßgeschneiderten Dekor posieren zu lassen.“ Die Allgegenwart der Farbe Weiß und ihrer Nuancen überdeckt fast ein kleines blaues Schmuckkästchen, das auf der Ecke eines Tisches geöffnet ist, welches den Ring ihrer Verbindung beinhaltet und den besagten Traum symbolisiert. Mehrere weitere Portraits seiner Ehefrau sind zu finden, insbesondere Die Einsamkeit, ein unvollendetes Werk, zu dem der Künstler ohne Unterlass zurückkehrte, „ein Zeichen des hohen Anspruchs, den er an sich stellte und den wir in den Vordergrund stellen wollten.“ Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung: Die Rekonstitution eines Ateliers, dessen Modell von jenen inspiriert ist, in denen er im Laufe seiner Reiserei arbeitete, gleichzeitig und in vier verschiedenen Städten. Tisch, Stuhl, Koffer, Überseekoffer, Schwarzweiß-Photographien… Die meisten Objekte sind Teil seines Nachlasses und stehen stellvertretend für die Orte an denen er sich niederließ. Unmöglich nicht vor einer Staffelei stehenzubleiben, an der er seinen letzten Atemzug tat, inmitten der Arbeit an seinem letzten Werk, Die roten Äpfel.
Im Musée du Château des ducs de Wurtemberg (Montbéliard) bis 29. Oktober
montbeliard.fr
> Realisierung von riesigen Sandskulpturen von Benoît Dutherage auf der Esplanade des Schlosses, inspiriert von den Reisen von Paul-Élie Dubois, vom 8. bis 13. Juli (Skulpturen bis September zu besichtigen)