Opéra national du Rhin: die Sérénades sind eine Sensation

(c) Agathe Poupeney

Die Tradition der Liebesode steht im Zentrum der Sérénades, einem neuen dreiteiligen Programm des Balletts der Opéra national du Rhin.

Die gleichnamige Choreographie von Balanchine zur Serenade für Streicher in C-Dur von Tschaikowski (1880) ist ein Hit geworden. Gil Harush liefert seine Version. „Einer meiner persönlichen Träume“, vertraut uns der frankoisraelische Choreograph an, der „das Hotel seines Herzens öffnet, in dem jeder seiner Liebhaber der Vergangenheit und Gegenwart leben“ um voll und ganz in das verliebte Morgenständchen einzutauchen. Der Komponist nimmt die Rolle des Haupttänzers des Stückes an, das sich in einem von schwarzen Seilen abgetrennten Raum abspielt, so als ob die 17 Interpreten inmitten von Instrumenten wirkten. Bruno Bouché seinerseits präsentiert den letzten Teil dieses Programms mit Pour le reste, einer verinnerlichten Erkundung „unserer Einsamkeit, unseren paradoxen Bedürfnissen nach Unabhängigkeit und Präsenz des Anderen“. Im Hintergrund die inspirierende Kraft der Kompositionen von Nina Simone (Wild is the Wind) und Tschaikowski (Souvenirs de Florence, At Bedtime), interpretiert vom Orchestre symphonique de Mulhouse. Die Eröffnung des Abends wurde Brett Fukuda anvertraut, die seit 2018 Ballett-Tänzerin ist und die Entgleisung der Muse untersucht. Muse Paradox versucht sich dem männlichen Blick auf die Tänzerin zu entziehen, die auf den einfachen Dienst einer äußeren künstlerischen Vision beschränkt ist, obwohl sie als Göttin der Ursprung des künstlerischen Genies des Mannes ist.

Opéra national du Rhin : Sérénades

In der Opéra (Straßburg) vom 13. bis 18. Januar und in La Filature (Mulhouse) am Freitag den 26. und Sonntag den 28. Januar


operanationaldurhin.eu

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