Nuit incolore präsentiert sein Opus Insomnia
Als gequälte Seel schreibt der Schweizer Nuit incolore seine Geschichte neu und erfindet sich neue Beziehungen mit seiner aktuellen EP, Insomnia.
Mit gerade mal 19 Jahren brachte Théo Marclay schon den Zähler seines TikTok-Kontos zum Explodieren, als er, von seinem Zimmer in Fully im Kanton Wallis aus, Videos und Lieder veröffentlichte, die er wie Episoden eines faszinierenden musikalischen Mangas postete – zusammengefasst in zwei EPs Histoire de Nuit 1 und 2, die im vergangenen Jahr erschienen. Sofort von Wagram entdeckt und unter Vertrag genommen hat dieser Schweizer vietnamesischer Herkunft, der von Eltern adoptiert wurde, die Besitzer eines Geschäfts für Musikinstrumente sind, ein besonderes Emo-Pop-Universum geschaffen, auf halbem Wege zwischen Romantik à la Goethe und der Lyrik eines japanischen Anime-Films. Als schlafloser Poet der grauen Stunden hat er sich eine Art Avatar erschaffen, Nuit incolore (farblose Nacht), der aus seiner persönlichen Geschichte und seiner Suche nach seinen Ursprüngen schöpft, um melancholische Texte zu nähren und die Stimme einer asiatischen Gemeinschaft in Europa hörbar zu machen, die seiner Meinung nach zu unsichtbar ist. Sein neuestes Werk, Insomnia zeichnet das sorgenvolle Portrait einer gewissen Generation von adoptierten Kindern aus aller Welt, zwischen dem Gefühl der Hochstapelei, der Doppel-Identität und der Neuerfindung des Selbst.
In La Marquise (Lyon) am Donnerstag den 6. und Freitag den 7. April, in La Maison bleue (Straßburg) am Freitag den 28. April und im Noumatrouff (Mulhouse) am Samstag den 29. April