Klangpoesie : Monument ordinaire von MansfieldTYA

Mansfield.TYA Monument Ordinaire © Philippe Jarrigeon

Mittelalterliche Schatten und Licht der New Wave komponieren das aktuelle Album von MansfieldTYA, Monument ordinaire zelebriert eine rasende Liebe zum Leben.

Die eine ist Dichterin der Dunkelheit und punk-elektro- trans-feministische Agitatorin, die andere klassische Geigerin. Seit mehr als zwanzig Jahren verleiht das ungleiche Paar aus Julia Lanoë, alias Rebeka Warrior, und Carla Pallone dem Projekt Mansfield.TYA Leben. Als Anhänger von düsteren und kunstvollen Barock-Chansons, zwischen zarter Melancholie und starrköpfigem Minimalismus, veröffentlichen die beiden Priesterinnen mit Monument ordinaire ihr fünftes Werk, zwischen Akustik-Klängen und überschwänglichen Elektro-Schleifen. Zwölf Lieder „die wie Worte des Meisters Dōgen gedacht sind“, des Gründers des japanischen Zen, erklärt das Duo.

Bizarre Sonette, Litaneien mit halluzinierten Alexandrinern, wie kleine Teile von Leben und Tod, die nach der Art einer lyrisch-extatischen New-Wave-Ode erzählt werden (Petite Italie) oder ein respektloses Requiem (Une Danse de Mauvais Goût). Es erzählt von enttäuschter Liebe, Tälern und Flüssen, Böen und Löchern, von Trauer, von den Chants de Maldoror von Lautréamont (Acqua Fresca) oder auch vom Zauberberg – ja, ja es handelt sich um das Meisterwerk von Thomas Mann, in der Tat! – und von verhöhnten politischen Idealen… Ein minutiös und schön errichtetes Monument zum Tanzen, Denken, Weinen, Lieben… um schlussendlich das Leben zu feiern.


In La Vapeur (Dijon) am Freitag den 10. Dezember, in L’Autre Canal (Nancy) am Donnerstag den 10. Februar 2022 und in Les Trinitaires (Metz) am Donnerstag den 3. März 2022
mansfieldtya.bandcamp.com

Erschienen bei Warriorecords, 2021
warriorecords.com

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