Leipzig, das ideale Weihnachtsreiseziel

Leipzig © Daniel Koehler

Einer der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands, Musik wo man auch hinhört und leckere Spezialitäten: Im Dezember ist Leipzig ein großartiges Reiseziel.

Der Besucher, der Leipzig Anfang der Neunziger kannte, glaubt seinen Augen kaum: So sehr hat sich das industrielle Epizentrum der ehemaligen DDR verändert. Vor einigen Jahren wurde die Stadt vom Spiegel sogar als „Hauptstadt der Träumer“ bezeichnet. Der Zukunft zugewandt, hat es die Stadt in Sachsen geschafft, ihre Vergangenheit zurückzuerobern. Davon zeugt ein Weihnachtsmarkt (bis 23.12.) der 1458 erstmals stattfand – was aus ihm den zweitältesten Deutschlands macht –, es geschafft hat, authentisch zu bleiben und sich über das gesamte Stadtzentrum erstreckt mit rund 300 Hütten (in denen man unter anderem Schwibbogen verkauft, fein geschnitzte Holzbögen, in die man Kerzen stellt), aber dessen Zentrum der Naschmarkt ist. Wir lieben diesen Platz mit seiner Bronze-Statue von Carl Ludwig Seffner, welche Goethe als Student zeigt, die vor der barocken Alten Börse thront.

Leipzig
Leipzig : Karussell am Hauptbahnhof © Philipp Kirschner

Es ist angenehm vom Marktplatz zum Nikolaikirchhof (mit seiner traditionellen Weihnachtspyramide) zu flanieren, mit einem Abstecher zum Hauptbahnhof, in dem ein außergewöhnliches Karussell installiert ist! Wir haben nichtsdestotrotz eine besondere Vorliebe für den Augustaplatz, der ein finnisches Dorf empfängt (hier genießt man Flammlachs, Rentiergeschnetzeltes oder Glögli, den berühmten Beerenglühwein) sowie ein Märchenland vor der Oper Leipzig, deren Programm verführerisch ist. Im Dezember wird die Premiere einer neuen Inszenierung von Ilaria Lanzino des zeitgenössischen Mary, Queen of Scots (16.12.-11.02.24) nach Thea Musgrave präsentiert, das sich mit der Figur der Maria Stuart in einer klimaneutralen Produktion beschäftigt! Passend zur Saison ist das Weihnachtsoratorium von Bach in der Thomaskirche (15.-17.12.), in der der Kantor arbeitete, interpretiert vom Thomanerchor und dem Gewandhausorchester, um in die „musikalische Repräsentation einer religiösen Erzählung“ einzutauchen, wie es im Libretto erklärt wurde, das man dem Publikum bei der Uraufführung übergab. Intimer ist das Mendelssohn Haus – in das der Komponist Berlioz, Wagner oder Spohr einlud – in dem überall liebenswerte Geister schweben. In diesem bezaubernden Rahmen präsentiert das Duo Euterpe eine festliche Sonntagsmatinee im historischen Wohnzimmer (24.12.).

Während die geistige Nahrung zahlreich und vielfältig ist, macht auch eine andere dem Besucher schöne Augen, wie der Glühwein, der von rund vierzig Ständen angeboten wird, die an einem Wettbewerb um den besten roten, weißen oder roséfarbenen Trunk teilnehmen. Wir lieben die Produkte der Kelterei Oese, aber auch die Liebelei, einen Eierlikör aus Chemnitz. Unmöglich nicht schwach zu werden bei den Kräppelchen – köstlichen Krapfen mit Puderzucker – oder auch den legendären Leipziger Waffeln, die man in Begleitung von Vanillecreme genießt. Es liegt etwas Angenehmes in der Luft, das uns daran erinnert, dass hier die ersten Massendemonstrationen gegen die Diktatur der SED stattfanden, die zum Fall der Mauer führen sollten…

Leipzig
Leipzig : Weihnachtsmarkt © Philipp Kirschner

Nicht verpassen im Jahr 2024
> Bachfest 2024, 07.-16.06.
bachfestleipzig.de

> Leipzig tanzt! Internationales Ballettfestival, 21.-29.06.

Weitere Informationen unter leipzig.travel

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