Ladaniva oder Die Söhne der Ferne
Zwischen Sehnsucht nach dem Kaukasus und kreolischen Vibrationen erfindet das französisch-armenische Duo Ladaniva die Weltmusik neu.
Ladaniva ist der Name eines großen Autos, das in der Ex- UdSSR sehr beliebt ist, an dessen Lenkrad „ gerne protzen… Als er jünger war, hatte mein Vater einen die Angeber “, vertraut uns Jacqueline Baghdasaryan mit einem schelmischen Lächeln an. In Armenien geboren, bevor sie in Weißrussland aufwuchs und mit 18 Jahren mit ihrer Mutter nach Tourcoing kam – mit dem Status eines politischen Flüchtlings im Koffer – ist die quirlige junge Frau die Stimme eines gemischten und fröhlichen Duos. Mit dem Multi-Instrumentalisten Louis Thomas, der wie sie am Konservatorium von Lille eingeschrieben ist, den sie bei einer Jamsession in einer Bar kennenlernt,erfindet sie seit drei Jahren den Balkan-Folk neu. Gemeinsam komponieren die beiden Komparsen ein Repertoire, das sich von den Klänge der Welt nährt, zwischen traditioneller Musik aus Serbien oder Armenien, russischem Pop, indischem Raga oder sogar Maloya aus La Réunion. Sie werden zunächst dank ihrer Videoclips im Internet bekannt, an erster Stelle Vay Aman (2020), mit Millionen von Aufrufen. Die armenische Diaspora ist daran nicht unbeteiligt. „Es ist die Gemeinschaft, die uns für die Welt sichtbar gemacht hat, indem sie uns auf unglaubliche Weise verbreitete!“ So sehr, dass den beiden Gründern und ihren Musikern im vergangenen Sommer in Erevan ein Empfang zuteil wurde, der den größten Stars würdig war. „Es war verrückt! Die Leute empfingen uns so als ob wir Teil ihrer Familie seien.“
Jaqueline schreibt und singt ausschließlich in Armenisch, manchmal in Französisch (Pourquoi t’as fait ça ?) oder sogar in Serbisch, wie auf Ajde Jano, („Das Mädchen von der offenen See“), einem alten Volkslied, das die Geschichte ihres eigenen Lebens sein könnte: „Alles verkaufen, alles hinter sich lassen, fortgehen und nur singen und tanzen“… In dieser großen Karambolage „zwischen Tradition und Moderne“, wechselt Ladaniva ohne Komplexe zwischen wirbelnden Balladen und Wutschreien gegenüber den Mächten, die den Opfern des seit 2020 herrschenden Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan, mit seinen hunderttausend Flüchtlingen, gleichgültig gegenüberstehen. Auf der Bühne widmet die Gruppe Oror allen Verdammten der ehemaligen sowjetischen Länder, vom Bergkarabach bis zur Ukraine.
Im Espace Django (Straßburg) am Freitag den 8. und im Gueulard Plus (Nilvange) am Samstag den 9. April
espacedjango.eu – legueulardplus.fr
Erschienen bei Flan Prod
fb/flanproduction
Pagan night
Alte Flöten, Harfe, Geige und Trommeln… ohne die Synthesizer und die gesammelten Töne zu vergessen! Seit dem Erscheinen von Balkan Pulse im Jahr 2014 „enttraditionalisieren“ die vier Virtuosen von Lolomis aus Straßburg die Folklore Eurasiens – von Finnland bis Sri Lanka über Bulgarien – mit hypnotisierenden Hexen-Liedern. Mit Red Sonja setzen Romane, Stélios, Élodie und Louis ihre atypische Stammes-Trance fort. Das ist die andere Gruppe, die man an diesem grenzenlosen Abend entdecken kann!
Im Espace Django (Straßburg) am Freitag den 8. April
lolomis.net
Erschienen bei Buda Musique
budamusique.com