Kunsthalle Mannheim: Anna Uddenberg stellt Premium Economy aus

Anna Uddenberg, Continental Breakfast, Meredith Rosen Gallery, New York, 2023, Courtesy the artist / Kraupa- Tuskany Zeidler, Berlin / Meredith Rosen Gallery, New York © Dario Lasagni

Anna Uddenberg versammelt ihre bizarren Apparaturen in Premium Economy in der Kunsthalle Mannheim.

Eigenartige Maschinen, Skulpturen, die mithilfe von 3D-Druckverfahren kreiert wurden und aus einem verrückt gewordenen Konsumerismus entsprungen zu sein scheinen, wobei sie an Flugzeugsitze oder Krankenhausmobiliar erinnern. Die zeitgenössische Bildhauerin Anna Uddenberg – die im Jahr 2022 von der Kunsthalle Mannheim und der gleichnamigen Stiftung mit dem Hector-Preis ausgezeichnet wurde – schafft faszinierende Werke. Sie stellen unsere Beziehung zum Körper infrage (und zu seiner Kultur, die in den westlichen Gesellschaften zum Absoluten erkoren wurde), sowie jene zum Geschlecht und der Sexualität, denn man könnte meinen, dass einige ihrer Dispositive auch für komplexe BDSMRituale dienen könnten. Nur zum Schein funktionell – und aktiviert in beeindruckenden Performances, in denen die Teilnehmer in extreme Korsette gezwängt werden – sind diese Apparate ebenso verführerisch wie besorgniserregend, so wie SUB-D (INFLATION), aus dem Jahr 2022, dessen pastellblaue Farbe den Anschein erweckt, dass es für ein Baby bestimmt sei. Aber bei näherer Betrachtung entdeckt man eine monströse Mechanik, die dazu bestimmt ist, den Körper in eine unglaubliche Position zu bringen, eine Metapher für die zerstörerischen Effekte des Kapitalismus und der aus ihm resultierenden Technologien auf unsere zarten Organismen.

Kunsthalle Mannheim
Anna Uddenberg, SUB-D (INFLATION), 2022 / Ausstellung FAKE ESTATE © Courtesy der Künstlerin und des Shinkel Pavillon (Berlin) Foto: Anne de Vries

In der Kunsthalle Mannheim bis zum 21. April 2024
kuma.art

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