Auf den Spuren jüdischer Künstler in der Städtischen Galerie Karlsruhe

Gustav Wolf , Myself, 1941 / 42 © Heinz Pelz

Mit Verborgene Spuren folgt die Städtische Galerie Karlsruhe den jüdischen Künstlern und Architekten der Stadt zwischen 1900 und 1950.

Die jüdischen Stimmen, die ab 1933 erstickt wurden, waren zahlreich im kulturellen Leben Karlruhes seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Diese Ausstellung – die im Rahmen von Kultur in Karlsruhe* präsentiert wird – erlaubt es, ihre Vielfalt zum ersten Mal zu entdecken, anhand von rund zwanzig Persönlichkeiten, die in der Stadt geboren wurden, studierten (angezogen von namhaften Institutionen) oder hier arbeiteten. Man entdeckt unter andrem den sehr eleganten Expressionismus von Hanns Ludwig Katz (mit der erotischen und rätselhaften Miss Mary, 1926), die bahnbrechenden Photographien von Ellen Auerbach oder auch die zarten Tier-Fayencen von Emil Pottner, die von der Majolika-Manufaktur produziert wurden. Während die in Auschwitz realisierten Zeichnungen von Leo Haas das Blut gefrieren lassen, rufen jene von Gustav Wolf eine angenehme Erstarrung hervor. Eine vage Angst einflössende Kreatur mit dem Aussehen eines Wasserspeiers scheint zufrieden zu sein, vor dem Hintergrund eines Himmels, der von einem Schädelregen überzogen wird (Nightmare, 1925/27), ein einsamer, winziger Mann irrt durch einen geometrischen, urbanen Albtraum (Myself, 1941/42), ein Hakenkreuz aus Blut bedeckt einen goldenen Davidstern (Ohne Titel, um 1944): Der chirurgisch präzise Zeichenstrich dieses Schülers von Hans Thoma ist eine schöne Entdeckung.


In der Städtischen Galerie (Karlsruhe), vom 6. Mai bis 8. August
staedtische-galerie.de
kulturinkarlsruhe.de

* Initiative, die mehr als 30 große Institutionen der Stadt versammelt (Badisches Staatstheater, ZKM, etc.)

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