Joël Lauwers erfindet die Oper Salomé neu

Maquette de Helmut Stürmer

In seiner Inszenierung von Salomé von Richard Strauss konzentriert sich Joël Lauwers auf die inneren Stürme, die das Werk durchziehen.

Sehr bekannt, erinnert die extrem einfache Geschichte von der Schwiegertochter von Herodes und Johannes dem Täufer, die Richard Strauss 1905 erzählt – er ist fasziniert von Oscar Wildes Stück – an ein Sezieren der Seele, das auf die ersten Schritte der Psychoanalyse verweist. In einer Fülle wilder Farben und orientalischer Sinnlichkeit entfaltet sich ein riesiges Orchester, oft an der Grenze zwischen Röcheln und Schreien. Mit Salomé (hier in französischer Version), trifft die Unschuld ohne Unterlass auf Schamlosigkeit, das byzantinische Raffinement steht elementaren Impulsen gegenüber, die unsere Ära prägen, bis sie uns unwiderruflich das Hirn verdrehen. Diese Stellung bezieht Joël Lauwers, der wünscht, dass „der Zuschauer in einem Wirbelsturm mitgerissen wird“. In einem Universum à la David Lynch entfaltet sich also „eine sinnliche Erfahrung. Es geht schlussendlich darum, ein mentales Stück zu inszenieren, ein Art subjektive Vision, die einem Klang-Orkan entspringt, in dem die Tonalitäten nichts miteinander zu tun haben“, fasst der Regisseur zusammen.


In der Opéra-Théâtre de l’Eurométropole de Metz vom 5. bis 9. April

opera.eurometropolemetz.eu

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