Die von Jean-Simon Roch entworfene Stella erinnert an die Anmut einer Ballerina, die Pirouetten tanzt. Begegnung mit dem Designer der Christbaumkugel 2023 des CIAV in Meisenthal.
Sie „bändigen“ natürliche Materialien, insbesondere Holz, in Form kinetischer Objekt-Theater, aber es ist das erste Mal, dass Sie mit Glas arbeiten. Wie ist Stella entstanden?
Ursprünglich suchte ich nach einem Ausstellungsort für ein anderes Projekt und dann haben wir im Laufe der Diskussionen mit dem CIAV beschlossen zusammenzuarbeiten. Im Gegensatz zum Holz, das man durch die Entfernung von Material modelliert, verändert sich das Glas im gesamten Prozess seiner Formgebung. Dieses besondere Verhalten hat mich immer fasziniert und ich war sofort von der Aussicht angetan, mit diesem Material zu spielen, auch wenn ich vor allem gezeichnet und die Kunsthandwerker in Meisenthal beobachtet habe.
Ihre Kreationen verbinden Kunst und Design. Wie hat sich das auf die Konzeption eines Gebrauchsgegenstandes ausgewirkt, der normalerweise aus der Fabrik kommt?
Es ist das erste Mal, dass ich mich mit einer Serien-Produktion beschäftige, was eine Vielzahl von technischen Zwängen mit sich bringt, wie die grundlegende Notwendigkeit identische Exemplare zu realisieren. Meine zweite Fragestellung war die Möglichkeit für diese Kugel allein zu gefallen, aber auch als Element in einem Dekorations-Ensemble. Meine Objekte entstehen in der Regel aus einem Haufen Nippes, für den ich ein spezielles Szenario entwerfe, es war also eine echte Herausforderung für mich. Das hat uns dazu geführt am Glanzeffekt und der Transparenz zu arbeiten, damit das Licht sich reflektiert und auf den umgebenden Wellen tanzt.
Apropos Tanz, diese Kugel kann sich um sich selbst drehen wie ein Kreisel!
Ich wollte die Illusion des noch geschmolzenen Materials erzeugen, mitten in der Metamorphose, auch wenn das Stück nur geradesteht und sich nicht bewegt. In voller Geschwindigkeit wellt sie sich im Licht und erinnert an das hauchdünne Kleid einer herumwirbelnden Tänzerin. Stella ist die Primaballerina, die letzte Ballerina, die auf die Bühne zurückkehrt, um das Publikum zu grüßen. Ihr diesen Namen zu geben, bedeutete auch eine kleine Person aus ihr zu machen, einen vollwertigen Gast, mit seinem eigenen Charakter!
Dem Leblosen eine Seele einzuhauchen ist ihre Spezialität…
Man kann sagen, dass dies mein Markenzeichen ist! Auf die Rotation bin ich instinktiv gekommen. Aufgrund der Zerbrechlichkeit des Glases wollte ich das Experiment bis aufs Äußerste strapazieren.
Öffnet diese Erfahrung die Tür zu einer umfangreicheren Erkundung der Glaskunst?
Die plastischen Qualitäten des Materials machen mir Lust darauf, es zu nutzen, um optische Effekte zu meinen Kreationen hinzuzufügen oder auch die Erfahrung des Abgusses zu machen, den das Holz nicht erlaubt. Es bleibt nichtsdestotrotz ein vollwertiges Handwerk, deswegen denke ich, dass ich mich ihm nicht allein widmen kann, aber ich hätte Freude an einer weiteren Zusammenarbeit.
Zu erwerben in den Tourismusbüros der meisten Städte der Region Grand Est, im CIAV (Meisenthal) und auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt (24€)
ciav-meisenthal.fr – jeansimon.fr
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