Ironisch : Dualismen, eine breite Retrospektive zu Sigmar Polke
Mit Dualismen empfängt die Städtische Galerie Karlsruhe eine breite Retrospektive zu Sigmar Polke, einem der größten Künstler des 20. Jahrhunderts.
Die Initiative Kultur in Karlsruhe, die mehr als 30 Institutionen der Stadt vereint, zeugt von der künstlerischen Vielfalt der baden-württembergischen Metropole. Die Städtische Galerie trägt hierzu mit ihrer Sigmar Polke (1941-2010) gewidmeten Ausstellung bei, der mit seinem Kumpel Gerhard Richter den kapitalistischen Realismus kreiert hat, als die beiden in den Sechzigern an der Kunstakademie in Düsseldorf studierten. Im Laufe der Jahre werden die Themen ebenso korrosiv wie die verwendeten Materialien, die oft giftig sind (wie das Rauschgelb, das Arsen enthält) und auf ihn eine wahre Faszination ausüben. So wird der Alchimist zum Theoretiker der Linie, der die Strukturen der Gravuren von Dürer oder Altdorfer entleiht, ohne Unterlass nach neuen Formen sucht und dabei dem Zufall einen entscheidenden Platz einräumt. Zwischen Humor und Ironie, gekoppelt mit einem gewissen Zynismus (für ihn ist das Gemälde „für sich alleine eine Boshaftigkeit an sich“), klingt diese Retrospektive wie eine beißende Kritik an der Konsum-Laschheit , realisiert von einem Kunstschaffenden, der sich nie in einer Strömung einschließen ließ.
In der Städtischen Galerie (Karlsruhe), vom 5. März bis 22. Juni
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