Ich und die Anderen

Kaltrinë Rrustemi, Hommage à la Guerre que je n’ai pas vécue, 2019. Courtesy de l’artiste

Die von Milan Kunderas Werk inspirierte Gruppenausstellung La Fête de l’insignifiance erkundet die zahlreichen Figuren des Fremden.

Die im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts Regionale 21 zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz gezeigte Ausstellung La Fête de l’insignifiance, vereint die Kreationen von elf jungen Talenten. Wie der tschechische Autor, der von der Geschichte Mitteleuropas roh behandelt und vom Siegel des Exils geprägt wurde, hinterfragen die gezeigten Künstler unsere Beziehung zum Anderen und zur Grenze. So erzählt die junge Baslerin mit kosovarischen Wurzeln Kaltrinë Rrustemi mit Hommage an den Krieg, den ich nicht erlebt habe, ihre Kindheitserinnerungen im Haus der Großmutter, die von den unauslöschlichen Spuren zeugen, welche die Geschichte in unserem Leben hinterlässt. Ein anderer Favorit: Silencios von Pável Aguilar, eine komplette Musikpartition aus Pausen und Seufzern, eine starke Metapher für die Lage der Migranten. Von einer Inszenierung der unmöglichen Kommunikation zwischen den Lebewesen (von der Schweizerin Eva Borner) zu einer tolldreisten Klangperformance der beiden französischen „Ubu-Freaks“ Marion Aeschlimann und Arthur Debert, nimmt man unterwegs am großen Fest der menschlichen Seltsamkeit teil.


In der Kunsthalle (Mulhouse), bis zum 10. Januar 2021
kunsthallemulhouse.com

Die Ausstellung La Fête de l’insignifiance wird erst ab dem 2. Januar zu Besichtigen sein. Vorher werden zahlreiche digitale Experimente angeboten, darunter personalisierte Online-Besichtigungen mit der Kuratorin Leïla Couradin. Das komplette Programm finden Sie auf der Homepage.

Bildunterschriften
1. La Kunsthalle © Sébastien Bozon
2. Kaltrinë Rrustemi, Hommage à la Guerre que je n’ai pas vécue, 2019. Courtesy de l’artiste

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