Heiner Meyer stellt Schöner als echt aus
Eintauchen in die lackfarbenen Bummeleien von Heiner Meyer: Schöner als echt wirft einen Blick auf die gesamte Karriere des deutschen Pop-Art Künstlers.
Seit genau fünfzig Jahren fängt Heiner Meyer auf seinen Gemälden die Psyche unserer neoliberalen Konsumgesellschaft ein. Im Laufe des Rundgangs von Schöner als echt, der Retrospektive, die ihm die kunsthalle messmer zu seinem siebzigsten Geburtstag widmet, treffen sich so, von einer Wand zur anderen antike Statuen (Erscheinung II, 2002) und Hollywood- Ikonen (Black Dress, 2005), kitschige Luxusautos (Luxury, 2010) und großmäulige Comic-Helden (Royal Flush, 2010), eine Hommage à Picasso (1975) und das festgehaltene Gesicht einer Penelope Cruz mit Gloss-Mund (Sundae I, 2012).
Indem es die Flut der Bilder aus Gegenwart und Vergangenheit, die unsere Leben überschwämmen, einander gegenüberstellt, entfaltet sich sein Werk wie eine Unzahl von Momentaufnahmen, die Stück für Stück eine Art Puzzle-Welt unserer Zeit bilden, zwischen der Herrschaft des Scheins und der leidenschaftlichen Vermarktung. Eine Ausstellung, die gleichzeitig schön und zum Heulen traurig, nostalgisch und desillusioniert ist, wie ein grausamer Spiegel, der unserer allzumenschlichen Menschheit vorgehalten wird.
In der kunsthalle messmer (Riegel am Kaiserstuhl) bis zum 25. Juni
kunsthallemessmer.de