Gernot Leibold präsentiert Legoschnitt und Glitzerzeug im Schmuckmuseum

Broche Piet, 2016, Photo: Carsten Birnbaum

Mit Legoschnitt und Glitzerzeug konzentriert sich das Schmuckmuseum auf das Werk von Gernot Leibold, Goldschmied und Ebenist. 

Der aus Karlsruhe stammende Gernot Leibold (1955- 2020) schrieb in seiner Abschlussarbeit im Jahr 1986: „Nichts auf der Welt hat mich je mehr fasziniert als Schmuck. Bereits als Kind krallte ich mir den Strass-Schmuck meiner Mutter, dessen Glitzern mich fesselte. […] so zehrte diese frühe Leidenschaft mein gesamtes Taschengeld auf…“ Dieser Enthusiasmus für Pailletten zieht sich durch die Ausstellung, genau wie eine Vorliebe für bunte Materialien, von Legosteinen bis zu Kunststoffteilen. Davon zeigt eine Reihe abstrakter Broschen mit dem Titel Gruß an Louise (2016), gestreifte Recht-und Vierecke – die man sich auch im Groß- format an der Wand eines Museums vorstellen kann – oder Anhänger wie Milch, Honig und Blut (2013), die zwischen Kitsch der Sechziger und zeitloser Eleganz schwanken. Man ist sprachlos vor einem Puzzle in strahlenden Farben, das Piet (2016) darstellt, in dem das Plastik einen Citrin untermalt, in einer Komposition, die an Mondrian erinnert. Das Gegenteil ist Schwarze Struktur Nr. 6 (2017), welches an ein mysteriöses Objekt erinnert, das aus einer fernen Welt stammt, wie der Monolith in 2001: Odyssee im Weltraum: Brutalistisch, mineralisch und düster erzeugt diese Verbindung von Plastik, Ebenholz, Silber und Stahl eine prachtvolle Eigenartigkeit. 

Im Schmuckmuseum (Pforzheim) bis zum 23. Februar 
schmuckmuseum.de 

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