Geniale Außenseiter: Danse macabre mit Martin Zimmermann

Danse macabre de Martin Zimmermann, Création 2021 © Photo de Basil Stuecheli

Mit seinen zwei Komplizen von Eins Zwei Drei lässt sich Martin Zimmermann auf eine Danse macabre ein, eine Ode an all jene, die aus dem Rahmen fallen.

Nachdem er die Weißclowns, den dummen August und Hanswurst einlud, die von Gewalt und Freiheit, Ver- langen und Herrschsucht erzählten, schlüpft Martin Zimmermann in seinem neuen Stück in die Rolle des Todes. Er ist diese spöttische Präsenz, die mit drei mehr als verlorenen Wesen spielt, in einer Mülldeponie herumirrenden Figuren, die ebenso tragisch wie schwach sind. Inmitten der Abfälle der Gesellschaft erkennen diese gequälten Seelen nicht den schlaksigen Sensenmann, der nach Lust und Laune das Schicksal der Figuren verändert, denen nur der Humor und die Kameradschaft bleiben um an der Oberfläche zu schwimmen. Eine aufrichtige Hommage an die Außenseiter, die „die lächerliche Seite des Tragischen“ nutzt, wie uns der Regisseur anvertraut. „Sie bis hin zum Komischen zu verstärken, erlaubt seine Überwindung. Für mich liegt in der Tragikomödie eine Gewalt und eine riesige Kraft: Sie ist radikal und messerscharf, von einer gewissen Boshaftigkeit animiert, aber auch spöttisch, präzise und mysteriös.“ Das Trio, das aus dem facettenreichen und libertären Tarek Halaby, dem grotesken und berührenden Dimitri Jourde und der überschäumenden Präsenz von Methinee Wongtrakoon besteht, bietet dem Schicksal die Stirn und gibt, auf seine besondere Weise, den Glauben an die Brüderlichkeit zurück.


Im 2 Scènes (Besançon), vom 20. bis 22. Oktober, in der Kaserne (Basel), vom 2. bis 4. Dezember, im Kurtheater Baden (Baden), am 15. & 16. Dezember, in der Opéra de Dijon, am 24. & 25. Mai 2022 und im Grand Théâtre de Luxembourg, vom 29. Juni bis 1. Juli 2022

martinzimmermann.ch

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