Françoise Saur zeigt Das was übrig bleibt

© Olivia GAY

Im Musée des Beaux-Arts in Mulhouse übersetzt Françoise Saur unsere unbemerkte Passage auf der Erde und Das was übrig bleibt in Bilder.

Das Leben eines Menschen ist eine so kleine Sache, so vergänglich, so belanglos. Nach dem Tod ihrer Eltern erbt die Photographin Françoise Saur ein Haus, randvoll mit im Laufe der Generationen angehäuften Objekten. Ein Durcheinander von spottbilligem Dingen, die aneinandergereiht, trotzdem die einzige greifbare Erinnerung an diese ordinären Existenzen darstellen, die der ihrigen vorausgingen: Alles Das was übrig bleibt… Alte Hüte mit zerrupften Federn, Garnrollen und Hemdknöpfe, Kriegs-und Taufmedaillen, Liebesbriefe, Postkarten aus Algerien.

Die Schülerin von Otto Steinert, dem Theoretiker der subjektiven Photographie, sortiert und ordnet den Kram, setzt ihn in Szene um mithilfe ihrer Kamera die schwindenden Erinnerungen festzuhalten. „Die Photographie ist die Kunst des Gedächtnisses“, unterstreicht die Frau, die 1979 die erste weibliche Preisträgerin des Prix Niépce Gens d’images war und seit fünf Jahrzehnten ein photographisches Tagebuch mit rund 11 300 Aufnahmen führt. Aus diesem Erinnerungsfundus hat sie die Bilder herausgezogen, die vor Freude überlaufen (Kinder, die sich in den Feldern wälzen, Lachanfälle und Familienessen) und daraus einen Film – musikalisch umgesetzt vom Klarinettisten Joris Rühl – und ein Buch gemacht. Wie eine Ode an den Lebensdrang, der einen perfekten Schlusspunkt zu dieser Überlegung über Endlichkeit und Vergänglichkeit setzt.


Im Musée des Beaux-Arts (Mulhouse) bis 15. Mai
beaux-arts.musees-mulhouse.fr

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