Augenblick, das Festival des deutschsprachigen Kinos, feiert sein zwanzigjähriges Jubiläum mit großem Tamtam.
Zahlreiche Retrospektiven – die Marlene Dietrich oder Ingrid Caven gewidmet sind -, die Möglichkeit die ikonische Trilogie von Axel Corti Welcome in Vienna (wieder) zu sehen oder auch ein unglaubliches Portrait von Leni Riefenstahl, das die Lügen von Hitlers Filmemacherin nachverfolgt: In diesem Jahr legt sich Augenblick mächtig ins Zeug und lädt auch zwei markante Persönlichkeiten ein. So wird man die österreichische Regisseurin Ruth Beckermann treffen – deren Dokumentarfilm Favoriten, eine unfassbare Reise in eine Grundschule eines benachteiligen Viertels in Wien, am Wettbewerb teilnimmt – sowie ihren deutschen Kollegen Rudolf Thome.
Rouge sang, Rudolf Thome
Die Gelegenheit die überraschende Rote Sonne (wieder) zu entdecken, an der Grenze zwischen Genrefilm und radikalfeministischer Streitschrift. Es ist hinzuzufügen, dass der Philosoph Didier Eribon, freie Hand hat, als Antwort auf einen anderen Teil des Festivals, das den Platz Berlins in den Kämpfen sexueller Minderheiten behandelt (hier wird Unter Männern gezeigt, der den Alltag von Schwulen in der DDR thematisiert). Unter den sechs Spielfilmen des Wettbewerbs wird man einen besonderen Blick auf Jenseits der blauen Grenze von Sarah Neumann werfen, ein Eintauchen in das Ende der DDR voller Finesse…
In den unabhängigen Kinos der Region Grand Est im Netzwerk Recit (Réseau Est Cinéma Image et Transmission) vom 5. bis 22. November
festival-augenblick.fr
> Zahlreiche Begegnungen sind vorgesehen, insbesondere mit Ruth Beckermann (06. & 07.11., Star Saint-Exupéry de Strasbourg, aber auch 06.11., L’Erian d’Erstein) und Rudolf Thome (12.11., Bel-Air de Mulhouse und 13.11., Star Saint-Exupéry)
> Masterclass mit Didier Eribon (20.11., Star Saint-Exupéry)
