Es lebe die Nelkenrevolution im Nationalmusée um Fëschmaart
Das Nationalmusée um Fëschmaart feiert das Jubiläum der Revolution von 1974 und entführt den Besucher Von den Straßen Lissabons nach Luxemburg.
Vor fünfzig Jahren stürzte die Nelkenrevolution die Salazar-Diktatur in Portugal, das längste autoritäre Regime Europas. Einer von sechs Luxemburgern stammt auseinem lusophonen Land, die Ausstellung ehrt diese wichtige Diaspora mit einer doppelten Mission: Die Erinnerung wiederherzustellen und das Wort zu verleihen. Der Rundgang beginnt in den 1960er Jahren. Das Großherzogtum nähert sich damals Portugal an, um die Arbeitsmigration zu fördern, in der Hoffnung den Mangel an Arbeitskräften zu lindern und die Geburtenrate anzukurbeln. Eine Photographie von Gaston Thorn, dem luxemburgischen Premierminister, und Marcelo Caetano, dem portugiesischen Präsidenten, beleuchtet die Neuverhandlungen im Jahr 1972, um die Staatsangehörigen der Azoren und jene aus Kap Verde in den Deal zu integrieren. Luxemburg lehnt ab, unter dem Vorwand ihrer angeblichen Unfähigkeit sich zu integrieren. Die Diskriminierung erstreckt sich auf die portugiesische Gemeinschaft, ohne eine illegale Einwanderung zu stoppen, die zur Bedürftigkeit verurteilt. Die Photographie einer Wand, auf der man lesen kann „Emigrar não è solução“ („Emigration ist keine Lösung“) zeugt von der Desillusion der Auswanderer.
Die Besichtigung setzt sich in einem engen Flur fort. An den Wänden eine Reihe von Verboten: Das Hören einiger Platten, Scheidung, das Trinken von Coca-Cola… Denn die im Land verbliebenen Portugiesen erdulden die von António Salazar im Jahr 1933 eingeführte Diktatur. Ein Fernseher gibt eine seiner Reden wieder, gespickt mit der Devise Estado Novo (Neuer Staat): Gott, Vaterland und Familie. Sein Nachfolger Marcelo Caetano tritt in seine Fußstapfen. Aber die Armee gießt Öl ins Feuer. Während mehrere afrikanische Nationen ab 1960 ihre Unabhängigkeit wiedererlangen, fährt sich das Regime in einem blutigen Kolonialkrieg fest. Die Truppen radikalisieren sich, bilden die Bewegung der Streitkräfte (MFA), die ein demokratisches Programm verteidigt. Die Soldaten stecken sich als Zeichen der Unterstützung eine Nelke ins Knopfloch und in die Gewehrläufe. Von Luxemburg aus fürchten die Einwanderer die Feuersbrunst.
Dans une pièce feutrée, deux bouquets d‘œillets encadrent justement un poste de radio. Le 25 avril 1974, le MFA diffuse sur les ondes la chanson Grândola, Vila Morena pour appeler la population à rester chez elle en prévision d’un coup d’État. Deux millions de personnes inondent les rues, portant au pouvoir la junte militaire. La dictature s’effondre. Une captation vidéo de ce rassemblement immerge le visiteur dans ce basculement historique. La dernière salle du parcours nous ramène dans le présent, mettant à l’honneur quatorze personnes dont la vie fut bouleversée par la révolution. Entre reconnaissance et amertume, leurs témoignages n’ont qu’un objectif : cultiver le souvenir pour préparer l’avenir.
Au Nationalmusée um Fëschmaart (Luxembourg) jusqu’au 5 janvier 2025