Entdeckung von L’Œuvre Messagier in Saint-Louis
L’Œuvre Messagier feiert den 25. Todestag des Künstlers aus der Franche-Comté, indem es den Besucher mit Entzückung in Eine abstrakte Mimesis der Welt eintauchen lässt.
Das Jahr 2024 war fruchtbar für die Fondation Fernet-Branca: Das Museum hat in der Tat sein 20. Jubiläum gefeiert, seine Pforten nach mehr als einem Jahr Renovierung wieder geöffnet und seine 57. Ausstellung organisiert, eine Hommage an den Maler, Zeichner und Bildhauer Jean Messagier (1920-1999). Der Künstler, der in der Franche-Comté heimisch wurde – er hat in der Mühle in Lougres gelebt, einer architektonischen Kuriosität, deren Rolle seine Werke sehr beeinflusst hat –, mischt moderne und abstrakte Kunst, ohne die Gattungen jemals voneinander abzugrenzen. In einem Rundgang, der mit dem Ende seiner Karriere beginnt, werden wir dazu eingeladen seinen Lebensweg anhand von 120 Arbeiten zu entdecken, von den 1990er Jahren bis zu seinen ersten Schritten im Jahr 1944, als er dem Kubismus noch sehr nahesteht. „Wir beginnen rückwärts, mit seinen Acrylarbeiten auf Leinwand, um sie mit den amerikanischen Color Field paintings zu konfrontieren“, erklärt sein Enkel Elie Messagier. Ein erster Saal katapultiert uns in eine Umgebung mit blauen, grünen und violetten Nuancen, inmitten von Pinselstrichen, die sich auf Gemälden von fast drei Metern Länge ausbreiten. Erstmals dem breiten Publikum präsentiert, eröffnet Le Sang de l’été (1993-94) den Ball, seine breiten Streifen in kalten Farbtönen enden in diskreten Tröpfchen. Im unteren Teil he- ben sich die Signatur und der Titel des Werkes, die mit dem Stiel einer Bürste geschrieben wurden, deutlich hervor. „Je mehr man die Zeit zurückdreht, desto mehr bemerkt man, dass diese Spuren immer weniger sichtbar, gar inexistent werden“, stellt Elie Messagier fest.
Anschließend tauchen Gemälde in warmen Farbtönen auf, die uns in eine andere Jahreszeit versetzen. Mit starken Orangetönen weckt On bascule dans le printemps („Man gleitet in den Frühling“,1990) den Blick, ebenso wie La Folie des icebergs en eau douce avec odeur de cerfeuil („Der Wahnsinn der Eisberge im Süßwasser mit dem Geruch von Kerbel“ 1990), mit stärkeren Rosa-Tönen. Die Lyrik der Titel fußt auf den poetischen Kursen von Paul Valéry, an denen Jean Messagier teilnimmt. Der Künstler profitiert übrigens vom Winter, einer Periode, in der er nicht malt, um sie zu erfinden. Er reserviert diese Jahreszeit für seine Gels („Fröste“) auf Leinwand und Papier. „Ich erinnere mich noch an dieses Projekt, das er draußen bei negativen Temperaturen durchführte, da ich ihm half, indem ich Wassereimer brachte“, setzt der Enkel des Künstlers fort. Die Vorgehensweise ist ebenso einfallsreich wie verblüffend: Nachdem er einige Male mit Farbspray gesprüht hat, trägt er auf dem Bildträger, der am Boden liegt, Acrylfarbe auf. Beim Kontakt mit dem gefrorenen Gras kristallisieren die Pigmente, schaffen traumhafte und verblüffende Landschaften. Mal schwarz und blau, rosa oder blasslila, sind seine Werke, die er im besagten Atelier-Haus in Lougres, direkt an einem Bach realisiert hat, ein Echo seines Engagements und seines kontinuierlichen Interesses für die Natur.
In der Fondation Fernet-Branca (Saint-Louis) jusqu’au 2 février