Benoit Swan Pouffer, künstlerischer Leiter der britischen Ballett-Kompanie Rambert, hat Peaky Blinders: The Redemption of Thomas Shelby choreographisch umgesetzt. Begegnung.
An der Seite von Steven Knight, dem Schöpfer und Drehbuchautor der Serie, präsentieren Sie eine rockige, getanzte Version der Abenteuer von Thomas Shelby, genannt Tommy, Bandenchef der Peaky Blinders. Zum Beginn der Geschichte kehrt er aus dem Ersten Weltkrieg zurück… Bis dahin folgt man den Spuren der Originalversion. Was präsentieren Sie dann?
Tommy bleibt jemand, der sehr gewalttätig ist. Steven Knight, der ebenfalls das Skript für das Stück geschrieben hat, wollte dieser Gewalttätigkeit einen Grund verleihen, indem er das Trauma des Konflikts studiert, dem er entkommen ist. Es ist auch, in erster Linie, eine Liebesgeschichte. Auf der Bühne begegnet er ebenfalls Grace, der Frau seines Lebens. Aber, an einem Moment der Handlung, taucht man noch mehr in seinen Kopf ein, in das, was er fühlt und wie er es schafft zu leben und den Verlust einer gewissen Person zu überwinden.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Kompanie Rambert mit Steven Knight zusammenarbeitet.
Wir haben in der Tat schon zusammengearbeitet, zur Episode 4 der 5. Staffel bei einer Tanzszene, die von Der sterbende Schwan inspiriert ist. Ich hatte nur einen kleinen Pas de deux von einer Minute geschrieben, kaum mehr. Davon ausgehend hat er mir vorgeschlagen ein Stück von zehn Minuten zu choreographieren. Anschließend haben wir das Potential gesehen Peaky Blinders auf die Bühne zu bringen und wir haben uns hineingestürzt.
Red Right Hand, eines der ikonischen Lieder des Universums, erklingt sehr schnell. Lag das auf der Hand?
Absolut, wir mussten dieses Lied von Nick Cave and the Bad Seeds haben. Es mischt viele Einflüsse, nicht nur Rock, sondern auch Folk und Blues. 70 bis 80% der Klangelemente sind nichtsdestotrotz Originalkompositionen, die in der gleichen Art bleiben, mit Elektromusik, einer Rock’n’Roll-Orchestrierung, das ganze live von Musikern gespielt. Diese Stücke waren immer für eine Live-Version gedacht. Von Anfang an war klar, dass wir die Musiker auf der Bühne haben, bei den Tänzern, und sie nicht in den Orchestergraben verbannen wollten.
Das Eintauchen geht auch über eine Auswahl von Kostümen, atemberaubende Bühnenbilder sowie die Teilnahme eines Schauspielers aus der Serie…
Wir haben mit einem Kostüm-Designer gearbeitet, der auf die Mode der 1930er Jahre spezialisiert ist. Viele Kleidungsstücke sind Second-Hand-Ware und andere spezifisch wie die schwarzen Hundemasken, die bei der Szene mit den Polizisten getragen werden und für die Aufführung hergestellt wurden. Benjamin Zephaniah, der den Priester Jeremiah James Johnson spielt und im vergangenen Dezember verstorben ist, hat in der Tat Monologe aufgenommen, um die Erzählung zu gliedern und dem Publikum dabei zu helfen, die Handlung besser zu verstehen. Seine Bariton-Stimme gehört zu jenen, die einen heimsuchen.
Im Grand Théâtre de Luxembourg vom 6. bis 9. November
