Robert Brandy im Angesicht seiner selbst im Nationalmuseum für Geschichte und Kunst Luxemburg
Mit Robert Brandy im Angesicht seiner selbst blickt das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst in Luxemburg auf die 50jährige Karriere des Künstlers zurück.
Der 1946 geborene Robert Brandy kann als eine der Leitfiguren der luxemburgischen Kunst angesehen werden. Seine Anfänge sind ebenso von der Bewegung Supports/ Surfaces wie von den „großen Alten“ Joseph Kutter und Paul Cézanne geprägt, den er in einem ergreifenden Still- Leben von 1971 würdigt. Seine Malerei durchlebt eine weiße Phase (bis Anfang der Achtziger Jahre), ein unendliches Spiel mit der Transparenz des Materials: Unvollendete Formen, die fast leere Oberflächen bedecken, in einer Periode, in der die Malerei von der künstlerischen Szene verschwindet. Ab 1981 – zwischen Fließspuren und Güssen – zur Farbe zurückgekehrt hat er eine schwarze Periode, in der die Tusche dominiert, bevor er 1994 eine fiktive Figur mit dem Namen Bolitho Bla- ne erfindet, einen phantasmatischer Doppelgänger, dessen Welt er sich ausdenkt… Die Ausstellung schildert diese weit ausholende Laufbahn, die den Künstler dazu bewegt heute Werke wie À bout de souffle on refait surface, hommage à Michel Butor (2020) zu schaffen, eine riesige Kalligraphie, die an ein Kreuz erinnert, ein wiederkehrendes Motiv in seinem Werk, das mit der Geste eines lyrischen Aufflugs gezeichnet zu sein scheint.
Im MNHA (Luxemburg), bis 28. November
mnha.lu