Die Wiederholung im Centre Pompidou-Metz
Im Centre Pompidou-Metz zeigt eine begeisternde Ausstellung die Rolle der Wiederholung in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
Indem er den Titel eines 1936 gemalten Gemäldes von Marie Laurencin übernimmt – in dem Les Demoiselles d’Avignon in einem Spiel mit zahlreichen Doppelungen neu formuliert wurden – kreiert Éric de Chassey eine Ausstellung, in der er den Platz der Wiederholung bei den Künstlern untersucht. Aus der breitgefächerten Sammlung des Centre Pompidous schöpfend, hat er sich einen Rundgang ausgedacht, bei dem die ohne Unterlass von Bruce Nauman oder Marina Abramović & Ulay reproduzierten Bewegungen, die mit den Grenzen des Körpers in Berührung kommen, in einen Dialog mit Les Pensionnaires (1971-72) von Annette Messager treten, ausgestopften Vögeln, die mit dreifarbigen Trikots bekleidet und in einer Vitrine wie für eine Parade aufgereiht sind. Im Laufe der Räume trifft man auf Andy Warhol, Roman Opalka und die Aneinanderreihung von Ziffern, mit denen er versucht die Zeit zu zähmen, die Anhäufungen/ industriellen Variationen von Bernd und Hilla Becher (Têtes de hauts fourneaux, 1971-1991) oder die Systeme von François Morellet, die darauf abzielen jegliche subjektive Entscheidung zu reduzieren. Das begeisternde Thema dieser Ausstellung wird mit großer Finesse präsentiert, die zeigt, dass die Erfindung in einer interessanten dialektischen Beziehung zur Wiederholung steht, sei es als modus operandi oder Thema des Kunstwerkes.
Im Centre Pompidou-Metz bis zum 27. Januar 2025
centrepompidou-metz.fr