Die blauen Gräser: Botanica in der Fondation François Schneider
Mit der Teilnahme von siebenundzwanzig Künstlern aus Mulhouse erneuert Botanica unseren Blick auf das Universum der Pflanzen.
Der Frühling steht vor der Tür; die Natur erwacht langsam in der Fondation François Schneider. Im Garten… und in den von Licht gefluteten Sälen. Dort Farnkraut wie von einem anderen Stern, mehrere hundert Jahre alte kantonesische Bäume, Laub aus dem Unterholz und den Wäldern der Mosel, Verwesung verwelkter Lilien, majestätische Zedern, phosphoreszierende Gräser und lumineszierende Doldenblütler, die die Wände den Winter über kolonisiert haben. In eine Ecke gekauert, liegt eine Angst einflössende bunt gemusterte Riesenspinne aus Holz und Stoff auf der Lauer, die der Phantasie des Bildhauers Pierre Fraenkel entspringt. Insgesamt stellen siebenundzwanzig Künstler aus der Talentschmiede Motoco in Mulhouse – die auf dem Gelände der ehemaligen Textilfabriken DMC installiert sind – ihre pflanzlichen Erkundungen und Landschaftsstudien mit dem Wasseruniversum in einen Dialog, dem die Institution in Wattwiller gewidmet ist. Von den Grüntönen der von Nicola Amaru photographierten Wasserlilien zu den minutiös mit Feder und Pastell gezeichneten Herbarien von Iva Šintić, über die unglaublichen Sträuße von Blumenmassen, die über die Leinwände von Anne-Sophie Tschiegg tossen, stellt Botanica ein sensibles Bewuchs-Inventar der Flora auf, die uns, sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt, umgibt.
In der Fondation François Schneider (Wattwiller) bis zum 27. März
fondationfrancoisschneider.org