Das Museum Rietberg und der Kimono

Akira Times, KIMONO Times, 2017

Kyoto to Catwalk: Das ist der Untertitel und Kern der sehr schönen Ausstellung Kimono im Museum Rietberg in Zürich.

Mehr als 180 ausgestellte Objekte: Diese Reise in die Welt des Kimonos ist ein faszinierendes Eintauchen in die japanische Eleganz, die die Stereotype untersucht, die diesem Kleidungsstück anhaften, das häufig einzig als ein traditionelles Gewand betrachtet wird. Es entfalten sich prächtige Stücke, die oft wahnsinnig extravagant sind, aus der Edo-Zeit (1615-1868), in der die klassische Form – die an ein T erinnert – ihren Höhepunkt findet. Aber auch Beschreibungen der Webkunst, der Methoden der Färbung oder Holzdrucke die Kurtisanen zeigen, die den heutigen fashion victims in nichts nachstehen… Im 18. Jahrhundert war der japanische Archipel ein echtes Zentrum der Mode! Von der Meiji-Ära an (1868-1912), die die Öffnung Japans bedeutete, wird der Kimono nach Europa exportiert und wird zum Sinnbild der Exotik schlechthin… Ein hartnäckiges Klischee! Man entdeckt zeitgenössische Werke von Moriguchi Kunihiko – der 2007 zum „Lebenden Nationalschatz“ erklärt wurde – oder von äußerst innovativen Designern. In Zürich hat die Schweizerisch- japanische Modedesignerin Kazu Guggler außerdem ein Ensemble aus Jacke und Hose ausgehend von einem Kimono aus Seide entworfen und einen Kurzfilm gedreht, der die Bedeutungen des Kleidungsstück anhand des kitsuke illustriert, eines Begriffs, der die Kunst des Kimono-Anziehens bezeichnet.


Im Museum Rietberg (Zürich) bis zum 7. Januar 2024
rietberg.ch

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