Cry me a river bei Apollonia
Zu den Werken, die von Dimitri Konstantinidis für die Ausstellung Diaphanie, ausgwählt wurden, gehört eine Tränenwand aus Kristall, die Apollonia erstrahlen lässt.
Eine Welle aus Plexiglas auf einer Struktur aus Bambus: Sparsame Mittel, die aber eine unbändige Lust darauf machen, darin mit Paul Souviron zu surfen. Ein Schwimmbecken aus mit Wasser gefüllten Plastiktüten, vom portugiesischen Duo Sandra & Ricardo, welches ein wertvolles Gut thematisiert, das zu menschlichen Tragödien und geopolitischen Bedrohungen führen kann… Diaphanie, eine Auswahl von Werken aus der Fondation François Schneider in Wattwiller ist ein Sprung in das durchsichtige Element. Im Laufe der Besichtigung finden wir uns vor einer Tränenwand wieder, einem Regen aus hunderten transparenten Tropfen, die Hélène Mugot in den 1990er Jahren von Handwerkern der Cristallerie Royale de Champagne gießen ließ. Die Bildhauerin erinnert uns an ihre Genese: „Mein Großvater, ein Weber, benutzte eine Glaskugel, wie jene der Wahrsager, um nachts das Licht in seinem Atelier zu verbreiten. Er hatte eine Art Sonne über dem Kopf. Die Eigenschaften des klaren, kugelförmigen Kristalls, sind außergewöhnlich, fast magisch. Die strahlenden Photone prallen im Inneren ab und lassen jeden Tropfen leuchten, wie die mit Feingold bedeckten Ikonen in den orthodoxen Kirchen.“ Jene, die mit Häusern wie Baccarat zusammengearbeitet hat, behauptet, daß ihr Korpus eine sakrale Dimension hat und betont „die außergewöhnliche Kraft der Tränen, Trauer in Licht zu verwandeln“.
Im Espace Apollonia (Straßburg), bis zum 9. Februar 2020
apollonia-art-exchanges.com