Cold songs: Rover sucht mit Eiskeller nach Erhabenheit

Photo de Claude Gassian

Mit Eiskeller, dem dritten prächtigen Werk, das in einem freiwilligen Lockdown entstanden ist, setzt Rover seine poetische Irrfahrt fort, auf der Suche nach Erhabenheit.

Was für eine Platte! In den vierzehn Monaten angefertigt, die er in einem ehemaligen Eiskeller unter der Stadt Brüssel – früher wurden hier die Eisblöcke gelagert, die im Winter aus den Teichen von Ixelles entnommen wurden um die Brasserien der Stadt zu versorgen – verbrachte, ist Eiskeller ein Album, dessen gedämpfte Chansons leise in das Gedächtnis eindringen und die Seele verzaubern. Ein melancholisches Eintauchen in eine Welt, in der die Zeit stillzustehen scheint, zwischen Licht und Dunkelheit, Träumerei und Resignation, Erstarrung und Erhebung. Im Moment gefangen, „wie Wasser wenn es zu frieren beginnt“. Mit der Anmut einer androgynen Stimme aus einer anderen Welt erkundet Timothée Régnier, alias Rover in dreizehn Titeln die Untiefen der menschlichen Erfahrung: Liebe, Brüderlichkeit, Gier nach Leben, Fehlleistungen… Vom hügeligen Singsang von To This Tree zur zarten metronomischen Ballade Venise Hat, über die melancholische Schönheit des zerreißenden Roger Moore, trägt der Sänger, Komponist und Multiinstrumentalist Texte von impressionistischer Poesie vor, in einem Englisch, das für ihn keine Fremdsprache ist, da er einen Teil seines Lebens in den Vereinigten Staaten verbracht hat. Das Resultat ist einfach nur überwältigend.


Im Parc de la Pépinière (Nancy) im Rahmen des Festival Nancy Jazz Pulsations (Nancy), am Montag den 11. Oktober, in La Cave à Musique (Mâcon), am Samstag den 16. Oktober, im Moloco (Audincourt), am Donnerstag den 18. November, in La Laiterie (Straßburg), am Donnerstag den 24. Februar

rover-music.com

Erschienen bei Cinq7 / Wagram Music, 2021
cinq7.com

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