Clair-obscur : René Groebli, Legende der Photographie

© Courtesy Esther Woerdehoff

Mit René Groebli wirft La Filature einen Blick auf das Werk einer Schweizer Legende der Photographie.

Ein ungemachtes Bett, ein nackter Rücken, ein von den Schultern gefallene Bluse, eine offene Weinflasche… Und dann natürlich Rita, aus allen Blickwinkeln. Ihre Hand, die aus den Bettlaken hängt, eine Zigarette, die zwischen ihren gelackten Fingernägeln verglimmt, ihr Brüste im Gegenlicht des Fensters, ihre Beine in schwarzen Strumpfhosen, ihr Nacken, etc. Vom großen René Groebli – der letzten lebenden Legende des goldenen Zeitalters der Photographie in der Schweiz (immerhin 95 Lenze!) – kennt man vor allem die delikaten und fieberhaften Aufnahmen seiner Hochzeitsreise in Paris im Jahr 1952, in einem kleinen Hotel in Montparnasse (eine Serie mit dem Titel Das Auge der Liebe). Der Zeitgenosse und Freund von Robert Frank und René Burri, der alle Genres erkundet, experimentiert ebenso mit der Photographie der Bewegung (Serie Karussel, 1947), wie der Ästhetik der Verschwommenheit und der Bildkörnung (Serie Magie der Schiene, 1949). Von 1927 bis heute hat Groebli das 20. Jahrhundert durchquert und im Laufe seines langen Photographen-Lebens ein gigantisches, schönes und sensibles Werk mit einer virtuosen Technik aufgebaut, in dem sich die Avantgarde, mit Glück und Poesie, mit dem Klassizismus mischt.

 


In der Galerie von La Filature (Mulhouse) bis zum 6. März

lafilature.org 

> Vernissage in Anwesenheit des Künstlers und seiner Galeristin Esther Woerdehoff, am Freitag den 04. Februar (19 Uhr)

> Die Arbeit von René Groebli wird ebenfalls in der Galerie Esther Woerdehoff in Paris (24.03.-07.05.) gezeigt
ewgalerie.com

 

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