Barock: Madrigali, ein Dialog mit Claudio Monteverdi

Photo de répétition de Élisabeth Kaess

Madrigali, das neue Stück von Gualtiero Dazzi, ist ein Dialog mit Claudio Monteverdi, in den sich René Char mit Delikatesse einmischt.

In seiner Musik mischt Gualtiero Dazu geschickt Rock-Klänge und Opern-Lyrik, was zu einem zarten Fluss der Affekte führt. Das für den Countertenor Serge Kakudji und das Ensemble Variances (dessen künstlerischer Leiter Thierry Pécou ist) geschriebene Madrigali ist ein poetischer Rundgang, der eine echte Dramaturgie in vierzehn Szenen installiert, in denen zeitgenössische und barocke Madrigale einander antworten. Drei unter ihnen stammen aus dem Siebten Buch von Claudio Monteverdi: Für eine instrumentale Kombination neu arrangiert, in der die Elektrogitarre mit dem Fender Rhodes zusammentrifft, erschallen sie mit zeitgenössischen Partitionen, voller Freiheit, getragen von den Worten von René Char. Letzterer gab in der Tat einem seiner Gedichte den Titel eines Madrigals des italienischen Meisters: Lettera amorosa. In einem Bühnenbild, das auf elegante Weise von Segeln aus zerknittertem Papier der Bildhauerin Véronique Thiery-Grenier gekleidet ist, entfaltet sich eine Erzählung von Élisabeth Kaess: Der Operntext ist ein Fragment eines Liebesdiskurses, spricht aber auch aktuelle ethische Fragen rund um die Verse von René Char an. „Die Freiheit wird nachts geboren, egal wo, in einem Loch in der Wand, im Durchzug der eisigen Winde“, schrieb er.


Im Grrranit (Belfort), am Freitag den 15. Oktober

grrranit.eu

In den Halles de Schaerbeek (Brüssel), am Dienstag den 16. November

arsmusica.be

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