Dani in der Nacht der Kultur

Photo de Jean-Baptiste Mondino

Dani ist mit einer neuen punkigen Platte, Horizons dorés zurück. Gespräch mit einem ewigen Optimisten, der sich wünscht, dass die Nacht der Kultur nicht anhält.

Wie haben Sie diesen zweiten Lockdown erlebt?
Wie alle, das heißt nicht sehr gut! Niemand schätzt das Leben unter einer Maske, das versteckte Lächeln, das Verbot sich zu berühren und zu küssen. Es sind eher traurige Zeiten.

Was denken Sie über das Abschalten des Kultursektors?
Die Künstler sind da um zu unterhalten, schöne Dinge zu bieten, Momente der Anmut. Atempausen im Leben zu schenken und Freude. Es ist schwierig dies ohne Kultur zu tun. Das Kino, das Theater, die Konzerte, die Museen sind Vektoren für besondere Emotionen. Es sind frische Luftzüge, eine notwendige Unterhaltung. Ein Konzert hören, eine Oper oder ein Stück sehen, die Emotion mit allen anwesenden Personen teilen, das verleiht Energie. Die Kunst ist die Quelle unserer Lebensenergie, seit die Welt Welt ist. Das ist etwas Heiliges, zum Teufel noch mal! Es ist das was uns vereint und in Bewegung versetzt.

Wird die Kultur aus dieser langen Nacht herausfinden?
Ja, ich glaube daran! Man muss daran glauben, sonst ist alles zu Ende. Hinter den Künstlern steht auch eine Wirtschaft. Viele Personen arbeiten in ihr. Das kann nicht aufhören! Man muss kämpfen um weiterzumachen, wir haben keine Wahl. Jeder muss mit dem arbeiten, was da ist, sich neu erfinden, neue Wege finden, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft…

Photo von Jean-Baptiste Mondino

Welche Alternativen kann man einsetzen?
Und wenn wir um 18 Uhr mit einem reduzierten, sitzenden Publikum singen sollen… auch in Ordnung! Es ist nicht ideal, sicher, aber es ist schon ein echter Moment des Austauschs. Man sieht weder Lächeln, noch Emotionen auf den Gesichtern der Zuschauer, die gekommen sind um einen Moment mit uns zu teilen, aber hinter der Maske spürt man sie. Die, die auf der Bühne stehen, wissen, dass das Wichtigste ist zu empfangen, zu geben, zu teilen. Deswegen überzeugt mich die Option der Online-Konzerte nicht. Singen heißt für ein Publikum zu singen mit dem man in Kontakt ist. Die sterile Vermitt- lung durch einen Bildschirm erlaubt es nicht die selbe Intensität an Gefühlen zu übermitteln.

„Ich habe zeitlich versetzte Besserungen gekannt / Ich habe nie aufgegeben“ singen Sie im Titelsong dieses neuen Albums. Worte, die im Kontext der Pandemie besonders nachklingen…
Wir haben dieses Lied Ende Dezember 2019 aufgenommen und wir wussten gar nicht, was auf uns zukommen würde. Schon im vergangenen Jahr war ja das Zeitgeschehen nicht gerade fröhlich. Ich wollte Hoffnung geben, diese trüben Zeiten aufheitern. Ich glaube nicht mehr an Revolutionen. Aber an die Poesie, ja!


In La Laiterie (Straßburg), am Freitag den 21. Januar 2021
artefact.org

In der Salle des Fêtes Paul Lamm (Hagondange), am Samstag den 6. März 2021
hagondange.fr

Erschienen bei Washi Washa (14,50 €)
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