Arsmondo entführt uns an die Ufer des Mittelmeeres

Photo de l'Espace Django (Café Aman)

Das von der Opéra national du Rhin organisierte interdisziplinäre Arsmondo entführt uns in diesem Jahr an die Ufer des Mittelmeeres. 

„Sein Name scheint es schon im Zentrum der Welt anzusiedeln, in dieser „Mitte der Länder“*, die sie bewässert, wobei es ihnen gleichzeitig als Ort der Durchfahrt, Raum des Austausches und manchmal tödliche Grenze dient. Ein Name, der uns auch, durch die Magie der Assonanzen, zur Meditation und Irrfahrt einlädt“: Das ist das Mittelmeer für Alain Perroux. Und der Direktor der Opéra national du Rhin definiert das Festival Arsmondo, das diese geographische Zone zu seinem Dreh-und Angelpunkt macht, als ein „offenes Forum für alle Disziplinen des Geistes und einen Treffpunkt für Begegnungen, die wir so kontrastreich wie möglich wünschen“. Illustration mit einem prächtigen Programm, zu dessen Ereignissen sicherlich das sehr seltene Giuditta von Franz Lehár gehört, eine Liebesgeschichte, die sich in einem unwahrscheinlichen Raum entfaltet, irgendwo zwischen einer von Tristesse überzogenen Operette, einer tragischen Oper mit Hang zu Puccini und einer Musicalkomödie, deren Heldin ein Avatar der Marlene Dietrich aus Der blaue Engel wäre (der man eine Prise Belle Otero hinzugefügt hätte, eine symbolträchtige Hetäre der Belle Époque). Das Ganze wird inszeniert vom brillanten Pierre-André Weitz, der sich von den Universen des Zirkus und des Kabaretts inspirieren ließ. 

Unter den fast fünfundzwanzig Terminen sind die Konzerte des Incredible Mektoub Orchestras zu nennen (25.04., Salle du Cercle de Bischheim) – zwischen italienischer Tarantel- la, arabischem Chaâbi, griechischem Rebetiko und iranischem Reng – und ein Kammerspaziergang mit einem Musiker-Quintett des Orchestre philharmonique de Strasbourg (30.04., Salle Bastide de l’Opéra). Sie bieten die Erkundung von Italien, von gestern bis heute an, mit Seiten von Vivaldi oder Berio (darunter das exzellente Opus Number Zoo, in dem die Stimme jedes Instruments sich mit Finesse in den melodischen Fluss der anderen einfügt). Man vergesse auch nicht die Jam Session des Kollektivs Café Aman (24.04., Blue Note Café)! Zwischen Ausstellungen – La Mer, la terre et le sel zu vielfältigen Identitäten, bei Apollonia, 09.04.-18.05. –, Spielfilmzyklen (26.04.-18.05., Le Cosmos) mit Le Guépard von Visconti oder Le Regard d’Ulysse von Angelopoulos, oder auch Tanz (mit Cheb, 20.05., Église Saint-Pierre-le-Vieux), kündigt sich das Menu mehr als üppig an! Unser Favorit? Ein Konzert von Aïta Mon Amour (07.05., Espace Django). An der Seite dieses Duos aus Widad Mjama, Pionierin des weiblichen Raps in Marokko und Khalil Epi, Persönlichkeit der arabischen Elektromusik-Szene findet man außerdem ein DJ Set von La Louuve, die aus Raï, Dabke, aber auch Gnawa schöpft, für einen Mix voller Energie! 


In der Opéra, in der BNU, im Espace Django, im Lieu d’Europe, im Cosmos, etc. (Straßburg) vom 24. April bis 20. Mai 
operanationaldurhin.eu 

> Giuditta ist zu sehen in der Opéra de Strasbourg (11.-20.05.) dann in La Filature de Mulhouse (01. & 03.06.) 

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