Isaac Delusion, die Schönheit sich zu verlieren (und wiederzufinden)
Isaac Delusion ist zurück mit Lost and found einem vierten Album, das Folk und Elektropop mischt. Begegnung mit Loïc Fleury, dem Sänger der Gruppe.
Schon seit zwölf Jahren zieht Isaac Delusion über die Bühnen in Frankreich und im Ausland. Erinnern Sie sich an die Anfänge?
Alles begann am Gymnasium. Dort habe ich Jules getroffen und wir haben unser gemeinsames Interesse für die Musik entdeckt. Er bearbeitete sie am Computer, ich begann damit Folk-Stücke zu schreiben. Einige Jahre später, zwischen 2010 und 2012, haben wir versucht eine Komposition zu machen. In einer Nacht, in seinem winzigen Studentenzimmer in Vincennes ist Midnight Sun entstanden, das sehr von Elektromusik und angelsächsischem Pop beeinflusst war. Einmal auf MySpace veröffentlicht, hat es schnell große Wellen geschlagen: Radio Nova, Kontakte mit Labels, dann eine Welttournee. Im Laufe der Zeit ist Nicolas am Bass dazugekommen, Cédric am Schlagzeug und Bastien an der Tastatur. Als Corona kam, ist Bastien nach zehn Jahren gegangen. Heute sind wir zu viert.
In dieser Zeit beginnen Sie damit das vierte Album zu schreiben. Wie sehr hat Corona Sie beeinflusst?
In Anbetracht der Tatsache, dass ich die Songtexte schreibe, fand ich eine Umgebung wieder, die ein wenig entmutigend war. Dieses Werk entspricht einem Lebenswechsel. Die Tourneen waren ausgesetzt, wir hatten einige Probleme zu arbeiten… Ich sah keinen Ausweg, ich sagte mir, das sei vielleicht das Ende. Schlussendlich sind wir neuen Personen begegnet und haben Nachrichten erhalten, die uns dazu bewegt haben durchzuhalten. In einem Moment standen die Chancen gut und wir haben es geschafft diesem Strudel zu entkommen, der so viele künstlerische Projekte zerstört hat. Es ist ein kleines Wunder.
Der gleichnamige Titel Lost and found thematisiert die Arbeit, den Verlust der Träume und die Rückkehr der Hoffnung. Wann haben sie ihn geschrieben?
Er kam mir gegen Ende des Lockdowns. Es ist ziemlich paradox, denn er trägt den Namen des Albums. Er spricht auch davon, im Fluss unterzugehen und seine Identität zu verlieren. Mir wurde bewusst, dass ein süßes, frisches und tanzendes Stück fehlte. Es ist in englischer Sprache, wie die meisten anderen Titel, denn es ist die Sprache, die mir auf natürlichste Weise in den Sinn kommt.
Seit ihrem zweiten Album schieben Sie nichtsdestotrotz ein oder zwei 100% französische Titel ein. Warum?
Schlussendlich tut es gut in seiner Muttersprache zu schreiben. Es gibt eine direktere Seite, man hat den Eindruck sich weniger zu verstecken. Heute mögen wir es wenigstens ein Lied in Französisch in unsere Alben einzufügen. Wer weiß, vielleicht werden es in der Zukunft mehr sein.
Beim Festival Nancy Jazz Pulsations (05.- 19.10.) am Dienstag den 15. Oktober, dann im Casino 2000 (Mondorf-les-Bains) am Freitag den 18. Oktober und im Moloco (Audincourt) am Samstag den 9. November