Die Fiers Saltimbanques von Châlons-en-Champagne
Wer sind diese Fiers Saltimbanques? Châlons-en-Champagne enthüllt die reichhaltige Vorstellungswelt, die die Gaukler umgibt.
Lange als marginale Künstler betrachtet, gar als umherfahrende Scharlatane, die sich von den Zwängen der Gesellschaft befreit haben, sind Jongleure, Straßensänger und Seiltänzer die Hauptakteure einer Ausstellung, die das zukünftige Musée des Arts du Cirque ankündigt. Unter den mehr als 200 Werken (Skulpturen, Zeichnungen, Photographien, Filmauszüge…) zeugt die Gravur Madame Saqui. The Celebrated Performer on the Rope, at Vauxhall von Jean-Alexandre Allais von den Heldentaten einer Seiltänzerin aus dem 19. Jahrhundert, die mit über 70 Jahren die Schwerkraft herausforderte. Auf Seiten der Malerei trägt Daumier dazu bei, die wachsende Faszination seiner Zeitgenossen für die Figuren der Commedia dell’arte zu dokumentieren, indem er zum Beispiel Scapins Streiche von Molière karikiert. Crispin et Scapin zeigt die beiden Diener, die in einer betörenden Clair-obscur-Stimmung miteinander tuscheln. Chagall ist ihm auf den Fersen mit Le Cirque, in dem akrobatische Harlekine eine Choreographie auf Händen zeigen. Drei Marionetten an den Fäden der Spieler Madeleine und Jacques Chesnais, wie L’Antipodiste und Le Clown blanc, kleine von Hand geschnitzte Gliederpuppen, sind weitere Schmuckstücke dieses Eintauchens in das Zirkus-Universum.
Im Musée des Beaux-Arts et d’Archéologie (Châlons-en-Champagne) bis 22. September