Atoll Festival, oder die Feier des zeitgenössischen Zirkus
Mehr als 80 Künstler feiern den zeitgenössischen Zirkus anlässlich der neunten Ausgabe des Atoll-Festivals.
Die Brasilianerin Alice Rende eröffnet den Ball mit Fora („Draußen“, 12. & 13.09.). In einer Kiste aus Plexiglas eingesperrt, windet sich die junge Frau, um zu entkommen. Anhand von Bewegungen, die auf ihrer Recherche zu hysterischen Patienten in Psychiatrien in Rio basieren, befreit sich diese Erbin von Houdini und setzt ihr zusammenhangloses Solo außerhalb ihres transparenten Gefängnisses fort, wobei sie auf metaphorische Weise die Weisungen einer Gesellschaft zerschlägt, die gerne jeden in eine Schublade stecken möchte. Nachdem sie die Welt mit dem Jonglieren von Äpfeln und Geschirr in Smashed erobert hat, präsentiert die britische Truppe Gandini Juggling Smashed2, in dem Orangen und Wassermelonen fröhlich durch die Lüfte fliegen (18. & 19.09.). Dieses neue Projekt kehrt die Kräfteverhältnisse um, indem die sieben Männer und zwei Frauen aus dem ersten Teil durch sieben Frauen und zwei Männer ersetzt werden! Das Festival setzt ebenfalls einen Fokus auf die deutsche Zirkusszene, unter anderem mit Sinking Sideways und ihrer dance acro Aufführung Cécile (14. & 15.09.). Das französischitalienische Ensemble My!Laika beschließt das Festival mit La Soirée (21. & 22.09.), ihrer jüngsten Kreation nach dem Bal von Ettore Scola. In einem Restaurant-Dekor wechseln sich die Zirkusartisten inmitten von Trapeznummern, Fahrrädern und menschlichen Pyramiden ab, in einem unwahrscheinlichen Strudel.
Im und rund ums Tollhaus, sowie im ZKM (Karlsruhe) vom 12. bis 22. September