Die Fondation François Schneider lässt uns in die Ausstellung Aqua Terra eintauchen

© Steeve Constanty

Aqua Terra vereint Wasser-Keramiken und lässt in der Fondation François Schneider Wasser, Erde, Feuer und Luft aufeinandertreffen.

Indem sie die zeitgenössische Kunst durch das Prisma des Wassers erkundet, mischt die Fondation die Erde, den ersten Rohstoff, der für die Kreation der präsentierten Keramiken notwendig ist und das Feuer, das für ihr Brennen unabdingbar ist, für einen luftigen Beitrag, in dem sich die bildhauerischen Arbeiten von rund dreißig Künstlern entfalten. Schön in sechs Teile strukturiert, führt die vom Sarah Guilain kuratierte Ausstellung vom Meeresufer zu den ozeanischen Tiefen, in einem Rundgang, der an einem Strand beginnt, an dem die Emaille-Badenden von Agathe Brahami-Ferron – zwischen Glamour der Sechziger und kitschigen Bezügen zu Martin Parr – und Die teuflischen Garnelen von Johan Creten aufeinandertreffen, monolithische Krustentiere aus rotem Sandstein, die zwischen maritimer Herzlichkeit und angsteinflößender Monstrosität schwanken. Wir lieben ebenfalls Das Meer: die Freiheit, ein Puzzle aus acht Modulen von Félicien Umbreit, das einen auseinandergebauten Ozean darstellt und an die ikonische Große Welle von Kanagawa von Hokusai erinnert, mit seiner stürmischen Mischung der intensiven Blautöne des Wassers und dem strahlenden Weiß der Gischt. Einige Stufen weiter unten überzieht eine Eiskalte Faszination einen Raum, der das Seladonporzellan verherrlicht, mit den emblematischen blau-grünen Farbtönen der chinesischen Keramik: Die Stalaktos von Safia Hijos, die ihrem Namen alle Ehre machen, stürzen von den Wänden herab, während Cécile Fouillade an das Fell einer Ringelrobbe erinnert, dank tausender Porzellan-Fäden, die auf einer Leinwand zusammengenäht wurden.

Wenn man weitergeht, entdeckt man Vergessene Relikte aus der Tiefe, wie die Agrégats von Clément Petibon: Mit einer Mischung aus Sandstein und Plastikflaschen prangern seine Skulpturen die Verschmutzung der Meere in einer Dialektik zwischen Faszination und Abstoßung an. Man denke auch an Spacesuit von Elsa Guillaume, düstere Fragmente von Taucherhelmen, die durch die Luft schweben… Immer weiter in der Tiefe, im Tiefseegraben, entfalten sich die betörendsten Kreaturen, die es gibt: Ein extravaganter und surrealistischer Tintenfisch aus emailliertem Steingut von Sébastien Gouju, phantasmagorische Korallen von Sarah Pschorn, die poetisch Deep blue sea heißen oder auch schillernde und wechselnde Farben (je nach dem Blickwinkel) bei Tango unter den Fluten von Aline Schmitt. Wir werden schwach beim Glitzernden Fisch von Muriel Persil, dessen Schuppen an zarten Schmuck erinnern, ebenso wie für Tentakelartig II von Kartini Thomas, ein Komposite-Monster, das von den Taniwha inspiriert wurde, übernatürlichen Wesen aus der Mythologie der Maori: Seine kurzen Tentakel in Tiefblau werden von zehn Mündern voller Zähne vervollständigt, die nur darauf warten zu scheinen die Hand des unvorsichtigen Besuchers zu schnappen.


In der Fondation François Schneider (Wattwiller) bis zum 22. September

fondationfrancoisschneider.org

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