Then and There, Here and Now, die andere Welt von Richard McGuire!

Cartoonmuseum Basel - Richard McGuire Portrait foto © Tony Cenicola The New York Times

Then and There, Here and Now durchstreift das Werk von Richard McGuire, dem amerikanischen Autor, der die Beziehung zwischen Raum und Zeit erkundet. 

Hier (DuMont, 2014) machte Richard McGuire, den Goldenen Löwen beim Festival d’Angoulême 2016, einem breiten europäischen Publikum bekannt. Ein Saal der monographischen Ausstellung, die dem amerikanischen Autor, geboren 1957, gewidmet ist, befasst sich mit dieser umwerfenden Graphic Novel, indem er insbesondere Originalzeichnungen seiner Matrix zeigt, eine Geschichte auf sechs Seiten in Schwarzweiß, erschienen 1989 in RAW, die von den verschiedenen Fenstern inspiriert ist, die auf einem Computerbildschirm aufgehen. Er erzählt hier die Geschichte eines Ortes: Die Ecke eines Wohnzimmers eines durchschnittlichen Hauses in Perth Amboy (New Jersey), wo er aufgewachsen ist, vom Auftreten des Lebens auf der Erde bis in eine ferne Zukunft. Die Zeitlichkeiten treffen aufeinander, Fragmente von Geschichten überlappen sich, illustrieren die vergehende Zeit in einer Erzählung, die sich jeglicher Linearität entledigt und die manchmal an einige Passagen von Der Himmel über Berlin von Wim Wenders erinnert. Er wird übrigens in diesem Herbst von Robert Zemeckis für die Leinwand adaptiert, mit Tom Hanks und Robin Wright. 

‘Richard McGuire. Then and There, Here and Now’ 8.6.–3.11.2024 | Cartoonmuseum Basel

 

Im Laufe eines chronologischen Rundgangs entdeckt man den Lebenslauf eines multidisziplinären Künstlers, der ganz am Ende der Siebziger Jahre im Zentrum des New Yorker Undergrounds begann, zwischen experimentaler Musik – mit der Kreation von Liquid Idiot, der im Jahr 1981 zu Liquid Liquid wird, einer Kultgruppe mit starkem Groove – und Schablonen, die er in alle Ecken des Big Apple klebt. Hier taucht Ixnae Nix auf, eine durchsichtige schwarze Silhouette, die sich wie ein Gespenst auf gesammeltem Papier abhebt, begleitet von Slogans wie „Faster and more wildly“ („Schneller und Wilder). „Was ich damals machte, war kein Graffiti, sondern eine Reaktion auf Graffiti. Jedes Bild ist in gewisser Weise eine Episode einer Serie“, erklärt Richard McGuire. Von dieser Zeit an entfaltet sich eine stilistische Grammatik, zwischen Musikalität der Formen, bewusster Einfachheit mit Hang zum Minimalismus und ständigen Experimenten. Es ist dieses Triptychon, das sich an jedes Projekt anpasst, das man im Laufe der Säle wiederfindet, von ikonischen Titelbildern für den New Yorker (wie Noise New York, eine ohrenbetäubende Symphonie der großen Stadt, 2019 komponiert) bis hin zu faszinierenden Kinderbüchern. Darunter Orange book (Children’s Universe,1992) das die fiktive Geschichte von vierzehn Früchten erzählt, die vom selben Baum geerntet werden. Wir haben eine Vorliebe für den letzten Saal, der den graphischen Variationen rund um Popeye und Olive gewidmet ist, blaue und rote Silhouetten, die Abstraktion und Figuration verbinden und zwei Ikonen des Comics befragen, die auf ihre essenziellen Attribute reduziert werden. 


Im Cartoonmuseum Basel – Zentrum für narrative Kunst (Basel) bis zum 3. November
cartoonmuseum.chrichard-mcguire.com 

> Kuratorinnenführung mit Anette Gehrig 03.11. (14 Uhr)
> Sonntagsführungen 14.07., 18.08., 08.09. & 06.10. (14 Uhr) 

Erschienen im DuMont Verlag (24,99€) 
dumont-buchverlag.de 

 

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