Fokus auf Hamed Abdalla im Zentrum Paul Klee

Hamed Abdalla - Al Harb (1963) Photo : Emmanuel Littot © Artist Estate

Das Zentrum Paul Klee widmet sich dem Maler und Zeichner Hamed Abdalla, einem Pionier der ägyptischen Moderne.

Als glühender Verteidiger seiner Kultur und Muttersprache, entfaltet sich Hamed Abdalla (1917- 1985) außerhalb des Akademismus der Kunsthochschulen. Auch wenn er Paul Klee bewundert, bezieht sich dieser Autodidakt und Sohn eines Bauern auf die arabisch-ägyptische Tradition, fängt in seinem Frühwerk das nubische Landleben ein. Er geht anschließend zu einer konzeptuellen Überlegung zum Liebespaar über, wie es Les Amants de Shemm Ennessim (1953) illustriert. Der Krieg inspiriert ebenfalls den Künstler, der ab den 1950er Jahren in Europa im Exil lebt. Er stützt sich zunächst auf universelle Symbole, wie die Kindsmutter, arbeitet dann zum graphischen Aspekt des Begriffs „Krieg“. Nach einer Vorgehensweise, die er als „kreative Worte“ bezeichnet, ordnet er die Buchstaben eines Wortes in einer Form an, die an seinen Sinn erinnert, nach Art und Weise eines Bildgedichts. So stellt Al Harb (1963) den bewaffneten Konflikt in Form eines Stiers dar, was die Zugehörigkeit des Ägypters zur Hurufiyya-Bewegung bestätigt, die das künstlerische Potential des arabischen Alphabets feiert. Von der Höhlenmalerei fasziniert, widmet Abdalla seine letzten Lebensjahre dem Studium dieser Unterwelten. Die Reihe Gens des cavernes (1975-1976) erinnert an Felsenreliefs in Nubien und vollendet die Verschmelzung von Kunst und Göttlichem.


Im Zentrum Paul Klee (Bern) bis zum 26. Mai

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