Das Kunstmuseum Basel und die Genialen Frauen
In Basel lässt ein verführerisches Ensemble von rund hundert Gemälden die Genialen Frauen aufleben, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert künstlerisch wirkten.
Wer kennt Catharina van Hemessen, der man das erste Selbstportrait einer Malerin bei der Arbeit aus dem Jahr 1548 verdankt? Oder Marietta Robusti, genannt La Tintoretta – die Tochter von… – von der eine berührende Darstellung der 1560er Jahre gezeigt wird, auf der sie neben Jacopo Strada steht? Man könnte damit fortfahren die Namen dieser heute unbekannten Frauen herunterzuspulen – die das Kunstmuseum Basel wieder zu ihren Ehren bringt – welche sehr oft aus Künstlerfamilien stammten, in denen sie ihre Kunst lernten, denn die Akademien lehnten ihre Kandidaturen lange ab. Rachel Ruysch (1664-1750), deren Still-Leben von unendlicher Delikatesse sind, war die erste ihres Geschlechts, die in der Malergilde von Den Haag aufgenommen wurde, aber wie viele sind heute in Vergessenheit geraten, obwohl sie zu ihrer Zeit durchaus erfolgreich waren? Der Verdienst dieses dichten Rundgangs liegt darin neunzehn von ihnen ins Rampenlicht zu holen, darunter Anna Barbara Abesch, deren Hinterglasmalereien Klasse haben, wie eine Repräsentation von Joseph und Potiphars Weib (1739), ein Meisterwerk der Präzision mit Farben von großer Finesse.
Im Kunstmuseum Basel bis 30. Juni