Mari in Syrien: Wiederauferstehung einer Stadt des 3. Jahrtausends in der BNU

Calque de reconstitution de la peinture murale de la chapelle d’Ištar Grand palais royal de Mari, salle 132 Musée du Louvre, département des Antiquités orientales - AO 32548 © Musée du Louvre, C2RMF Photo Jean-Pierre Rosenkranz, photographe Bnu

Mit Mari in Syrien: Wiedergeburt einer Stadt im 3. Jahrtausend präsentiert uns die BNU einen wunderbaren Ort in Mesopotamien.

An den Ufern des Euphrats gelegen, einen Steinwurf von der irakischen Grenze entfernt, wurde Mari um 2900 vor Christus gegründet. Im Jahr 1933 von André Parrot wiederentdeckt, war die Stadt ein wichtiger Handelsknoten und wurde von Franzosen ausgegraben, Jean-Claude Margueron (zwischen 1979 und 2004), Professor an der Universität von Straßburg, der auf den legendären Archäologen folgte, dann Pascal Butterlin bis zum syrischen Bürgerkrieg, während dem sie Plünderungen und Zerstörung erlitt… die bis heute anhalten. „Auf Satellitenaufnahmen entdeckt man rund 3600 heimliche Gruben, die mit dem Bagger ausgehoben wurden“ bedauert Emmanuel Marine, Konservator an der BNU und einer der Kuratoren einer extrem reichhaltigen Ausstellung, unter anderem dank außergewöhnlicher Leihgaben des Louvres. Sie zeugt von einem goldenen Zeitalter dieser wunderbaren Stadt, jenem einer Wiedergeburt (nach ihrer Zerstörung durch die Truppen eines Herrschers der Akkad- Dynastie im Jahr 2250 vor Christus) unter dem Einfluss der Šakkanakkus, Militärgouverneuren, die bis 1810 vor Christus den Ort beherrschten und seinen Wiederaufbau initiierten.

Als Einleitung entdeckt der Besucher die Pracht eines urbanen Ensembles in Kreisform, danke eines archäologischen Schnitts von zwölf Metern Länge, der die verschiedenen Avatare im Laufe der Jahrhunderte zeigt. Er taucht dann in eine Ära ein, die eine intensive Dynamik erfuhr: Verteidigungssystem mit doppelter Befestigungsmauer, Palastkomplex mit mehr als 300 Zimmern, prestigeträchtige Tempel… Man steht verträumt vor einer Löwen-Protome aus Kupfer, Wächter der Gottheit, der aus der Wand springen sollte, bereit dazu über den Eindringling herzufallen. Votiv-Statuen aus Alabaster wie ein zarter Lamm-Träger, Modelle von Lebern zum Wahrsagen (erste Zeugnisse der schriftlichen Übermittlung von Wissen), eine Sammlung von Rollsiegeln, Nachbildungen von mehrfarbigen Fresken, die die Wandmalereien in der Kapelle von Ištar zeigen, welche nach ihrer Freilegung sehr schnell verschwunden sind: Alle diese Stücke zeichnen das Portrait einer noch mysteriösen Zivilisation in einem Rundgang, der mit einigen seltenen Darstellungen der Šakkanakkus gipfelt. Ein kopfloser und sakraler Iddin-Ilum mit geflochtenem, lockigem Bart präsentiert sich uns, während das göttliche Gesicht von Puzur-Ištar (mit seiner Tiara mit Hörnern) den Besucher des 21. Jahrhunderts aus der Ewigkeit heraus betrachtet, geschlagen aus schwarzem Diorit… Aber diese Periode des Ruhms und der Stabilität, von der alle diese Artefakte zeugen, endete um 1760 als Mari von Hammurapi, dem König von Babylonien erobert und zerstört wurde. Sic transit gloria mundi.


In der Bibliothèque nationale et universitaire (Straßburg) bis zum 26. Mai
bnu.fr

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