Das Spielzeug Welten Museum und das Schaffen von Frauen

© Renate Müller

In Basel zeigt die begeisternde Ausstellung Puppen, Plüsch und Pionierinnengeist den Platz der Frauen im Spielwarendesign.

Diese Ausstellung, die eine noch ziemlich etablierte patriarchalische Vision angreift, blickt auf jene Pionierinnen zurück, deren Erfindungen noch heute das Spielzeuguniversum prägen. Zu den berühmtesten Figuren gehört die Schneiderin Margarete Steiff, die Anfang des 20. Jahrhunderts das Unternehmen gründete, das die ikonischen Teddybären herstellt, indem sie süße Stoffelefanten entwarf und die militante Feministin Elisabeth Magie Phillips. Als sie 1903 The Landlord’s Game kreierte, war es ihre Absicht die verheerenden Folgen des Kapitalismus anzukreiden: Sie hätte sich nicht träumen lassen, dass Monopoly – welches dessen Prinzipien übernimmt – ein weltweiter Erfolg würde… Man könnte auch das Blechspielzeug von Caroline Märklin erwähnen oder die Puppenmacherinnen Elena Scavini und Käthe Kruse, oder Alma Siedhoff-Buscher, deren Bauhaus-Ästhetik noch heute verführt. Man wird schwach für die bunten Plastik- Figuren und andere aufblasbare Sitze in Tierform à la sechziger Jahre von Libuše Niklová. Im Dialog hiermit werden die zeitgenössischen Kreationen von Cas Holman gezeigt, die die Inklusivität ins Zentrum ihres Schaffens stellt, oder jene von Renate Müller. Ihre Tiere aus Jutesackstoff, die in der DDR entstanden sind, werden noch heute als therapeutische Vektoren für behinderte Kinder eingesetzt.

Margarete Steiff

Im Spielzeug Welten Museum (Basel) bis zum 27. Oktober
spielzeug-welten-museum-basel.ch

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